Ein Porträt aus Licht und Schatten: Heideggers Leben und Schaffen
Die Person Martin Heidegger nicht verurteilen oder entschuldigen, sondern seine Lebensgeschichte nachzeichnen und sein Denken von innen heraus und in seiner Zeit verstehen: Das ist das Ziel, das sich der französische Historiker und Philosoph Dr. Guillaume Payen für dieses Buch gesetzt hat. Seine umfassende Heidegger-Biografie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit. Sie macht Schluss mit Tabus und eröffnet neue Perspektiven im Diskurs über einen der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
– Heideggers Leben und Werk: eine quellensatte und gut lesbare Biografie
– Vom angehenden Priester zu den »Schwarzen Heften«: Die vielen Seiten Heideggers
– Todtnauberg: Eine schlichte Hütte als Rückzugs- und Schaffensort
– Antisemitismus und jüdische Freunde: Heidegger und der Nationalsozialismus
– Vorlesungen, Briefwechsel, philosophische Texte: Was die Quellen über ihn aussagen Wechselhafte Schicksale: vom Katholizismus über die philosophische Revolution zum Nationalsozialismus
Was hatte der in einem starken katholischen Glauben verwurzelte Heranwachsende mit dem Professor zu tun, der im Nationalsozialismus die große Chance für Deutschland sah? Heideggers Leben und Werk vollzogen sich in mehreren Etappen, die durch folgenschwere Brüche gekennzeichnet waren. Guillaume Payen hat aus den umfangreichen Quellen ein Porträt des Philosophen Martin Heidegger zusammengestellt, das sein Leben in allen Details abbildet: von den Anfängen in der Kleinstadt bis zur späten Auseinandersetzung mit seiner NS-Vergangenheit. Eine Biografie, die das Lebenswerk Heideggers in die Geschichte des 20. Jahrhunderts einordnet!
Table des matières
Geleitwort .9
Vorwort .13
Einleitung.17
TEIL 1
Ein katholisches Schicksal (1889-1918).29
Kapitel 1: Eine katholische Kindheit in einer südwestdeutschen Kleinstadt (1889-1903).30
Die glückliche Kindheit eines Kleinbürgers vom Lande 30
Eine Kindheit zwischen Kirche und Schule.39
Der Schmelztiegel eines Jahrhunderts der Konflikte.49
Kapitel 2: Vom angehenden Priester zum antimodernistischen jungen Philosophen (1903-1913).58
Von Konstanz nach Freiburg oder sechs Jahre Gymnasium und Knabenkonvikt .58
Irrungen und Wirrungen eines katholischen Lebens .76
Ein vielversprechender katholischer Philosoph (1912-1914).94
Kapitel 3: Ein Philosoph im Weltkrieg (1914-1918) .106
Krieg oder Karriere? (1914-1917) .107
Vor dem Bruch mit dem Katholizismus (1914-1917).114
Die innerliche Erfahrung des Kampfes (1918) .135
TEIL 2
Ein revolutionärer Philosoph (1919-1933).157
Kapitel 4: Das Verblassen der Welt von Meßkirch (1919-1923).158
Gleichgültigkeit gegenüber der Niederlage Deutschlands.158
Assistent und Revolutionär.163
Bruch mit dem Glauben seiner Herkunft und die Entdeckung der Verwurzelung.180
Kapitel 5: Bodenständigkeit auf den Höhen von Todtnauberg? (1923-1933).191
Vom Marburger Exil zum Vorposten von Freiburg?.191
Todtnauberg oder der Berg der Philosophie.214
Der Abschied von Meßkirch.226
Kapitel 6: Der Wind weht jetzt aus Richtung Berlin (1927-1933).248
Berlin, aus der Sicht von Todtnauberg.248
Die Hauptstadt ruft.265
Berlin wird braun.277
TEIL 3
Der Nationalsozialismus – Deutschlands Schicksal? (1933-1945).309
Kapitel 7: Die Rektoratsrede oder: Selbstporträt des Philosophen als Führer.310
Führung, Führer und Gefolgschaft.312
Dem deutschen Volk ‘seine echte geistige Welt’ erschaffen .329
‘Gott ist tot’.345
Kapitel 8: Ein König der Lüfte versucht, im Gleichschritt zu marschieren. 356
Als Rektor und Philosoph Vorhut des NS-Regimes.356
Der Nationalsozialismus an der Universität: eine Politik der Säuberung.369
Zunehmende persönliche Isolierung.399
Kapitel 9: Orakel im Sturm (1934-1945).404
Vom Rücktritt zum Ende der Illusionen (1934-1936).404
Affektive und philosophische Erneuerung (1934-1939).417
Der nächste Weltkrieg als neue Probe (1939-1945).433
TEIL 4
Ein zum Schweigen verurteilter Nazi? (1945-2017).459
Kapitel 10: Die Not eines Landes in Ruinen (Deutschland 1945-1949).460
Die Entnazifizierung des Martin Heidegger (1945-1947) .460
Die ‘Wiederherstellung’ eines Philosophen (1946-1949).472
Wiederbegegnungen nach dem Völkermord .490
Kapitel 11: Letzte Wege (1950-1976).498
Das wiedergefundene Glück? (1950-1969).498
Ein Philosoph begegnet seiner NS-Vergangenheit (1950-1976).512
Letztes Aufleuchten eines Denkers (1969-1976).525
Kapitel 12: Die Affäre Heidegger in der Zeit nach Heidegger (1976- ?).531
Eine Medien-‘Bombe’, eine ‘abschließende Studie’ und die Fortsetzung des Leugnens.533
Neue Quellen, altes Leugnen (1989-2005).548
Cyberspace, Globalisierung und Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie.554
Von den Schwarzen Heften zum Ende der Affäre?.571
Schlussbetrachtung.589
ANHANG.619
Anmerkungen.621
Bibliographie.692
Die wichtigsten Quellen .692
Werke und Gelegenheitstexte .692
Die wichtigsten Briefwechsel .694
Zeitzeugnisse.695
Weitere wichtige Quellen .696
Studien und Biographien.696
Register.698
A propos de l’auteur
Dr. Guillaume Payen forscht am Centre d’histoire du XIXe siècle und lehrt Deutsche Geschichte an der Sorbonne in Paris. Seine Forschungen zu Heideggers Antisemitismus wurden von der »Fondation pour la Mémoire de la Shoah« gefördert. Seine Biographie über Martin Heidegger wurde mit dem Prix Maurice-Baumont ausgezeichnet.