Der Diskurs über Zuwanderer in Deutschland ist häufig verzerrt; Selbst- und Fremdwahrnehmungen klaffen hier meistens weit auseinander. So, wie sie gesehen werden, sehen sie sich selbst nicht; und die einheimische Bevölkerung sieht vieles nicht, was den Zuwanderern wiederum für ihr Selbstbild essenziell ist. Deutlicher wird diese Diskrepanz, wenn es sich dabei um muslimische Zuwanderer handelt. Das bleibt nicht ohne Folgen für ihre gesellschaftliche Integration und ihre Teilhabechancen. Der Beitrag analysiert zum einen, was die Quellen der verzerrten Bilder sind, stellt dann die Frage etwas allgemeiner und arbeitet die psychologischen Mechanismen der Vorurteilsgenese, der Funktion und Folgen von sozialer Diskriminierungen und Vorurteilen heraus. Abschließend wird darauf eingegangen, welche politischen und pädagogischen Maßnahmen sinnvoll sind, diese Diskriminierungen abzubauen und welche Aufgaben hier jeweils sowohl den Institutionen als auch den beteiligten Gruppen zukommen.
Table des matières
Entstehung und Funktion von Vorurteilen.- Diskriminierung als zentrales Hindernis für eine gelingende Integration.- Entwicklung interkultureller und interreligiöser Sensibilität.
A propos de l’auteur
Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan; Studium der Psychologie, Philosophie und Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft an der FU Berlin; Aufbaustudiengang „Semiotik“ an der Technischen Universität Berlin. Vertretungsprofessuren für Pädagogische Psychologie an der Universität Potsdam und an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg; Gastprofessor an der Universität Wien. Seit 2010 wissenschaftlicher Direktor des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung sowie Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung an der Universität Duisburg-Essen.