Religionsfreiheit wird nicht nur in der Praxis vielfach verletzt, sondern ist auch Gegenstand politischer Auseinandersetzungen ganz grundsätzlicher Art. Für skeptische Traditionalist*innen trägt sie zur Erosion religiöser Loyalitäten bei – komplementär dazu befürchten manche Liberale, Religionsfreiheit werde zum Einfallstor für Obskurantismus und Fanatismus – und in der Perspektive postkolonialer Kritik steht sie für den Versuch, religiöse Praktiken einer globalen neoliberalen Hegemonie zu unterwerfen. Heiner Bielefeldt und Michael Wiener prüfen diese kritischen Einwände auf Grundlage ihrer langjährigen internationalen Erfahrung und plädieren für eine konsequent freiheitsrechtliche Lesart der Religionsfreiheit.
A propos de l’auteur
Michael Wiener (Dr. LL.M.) arbeitet als Human Rights Officer im UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf. Darüber hinaus ist er Visiting Fellow am Kellogg College der Universität Oxford. Zusammen mit Heiner Bielefeldt und Nazila Ghanea erhielt er 2019 den Premio Alberigo Senior Book Award für ihren juristischen Kommentar über die internationale Religions- oder Weltanschauungsfreiheit.