Einstein, Freud, Edison – autistisch, schizophren, schwerhörig: mit Handicap. Heinrich Zankl und Katja Betz laden ein zu den Paralympics der Wissenschaft!
Stephen Hawking ist wohl der bekannteste Wissenschaftler mit Handicap weltweit. Doch es gibt sehr viele große Denker und Forscher, die körperlich oder psychisch beeinträchtigt waren: Darwins Symptome deuten auf eine Nervenschwäche hin, bei Einstein vermuten Wissenschaftler eine Variante des Asperger- Syndroms, Freud war suchtkrank und Edison schwerhörig, Marx litt unter Karbunkeln, und Nietzsches Persönlichkeitsverfall könnte an einer Neurosyphilis gelegen haben.
Das »Who is Who« der Geistes- und Naturwissenschaften – mal anders
Die etwas anderen Paralympics, die uns Zankl und Betz hier präsentieren, sind beeindruckend und überraschend zugleich. Denn in Trotzdem genial ist das Who is Who der Geistes- und Naturwissenschaftler versammelt. Da lernen wir etwa den Kinderarzt Oliver Semler kennen, der zur Glasknochenkrankheit
forscht, an der er auch selbst erkrankt ist, oder die Tierwissenschaftlerin Temple Grandin. Sie ist Autistin und bemerkte, dass sie mit Tieren viel besser umgehen konnte als mit Menschen. Sie entwickelte unter Anderem tiergerechtere Anlagen zur Haltung von Kühen. Durch die Verfilmung ihres Lebens wurde sie
einem breiten Publikum bekannt, genauso wie John Nash, der schizophrene Nobelpreisträger und Mitentwickler der Spieltheorie.
Table des matières
Über die Autoren V
Vorwort IX
Teil I Naturwissenschaften und Mathematik 1
1 Isaac Newton (1643–1727): hochbegabte Frühgeburt 3
2 Carl von Linné (1707–1778): psychisch labiler Kanzleibeamter Gottes 15
3 Charles Darwin (1809–1882): kränklicher Evolutionsforscher 25
4 Ludwig Boltzmann (1844–1906): von Asthma geplagtes Hochtalent 43
5 Thomas Alva Edison (1847–1931): schwerhöriger Erfinder 53
6 Victor Meyer (1848–1897): schlafloser Forscher 65
7 Emil Fischer (1852–1919): vergifteter Naturstoffchemiker 75
8 Marie Curie (1867–1934): verstrahlte Nobelpreisträgerin 87
9 Albert Einstein (1879–1955): krankes Genie? 103
10 Dorothy Hodgkin (1910–1994): tapfere Chemikerin 113
11 John Nash (1928): schizophrener Nobelpreisträger 125
12 Stephen Hawking (1942): großer Geist in schwachem Körper 137
13 Temple Grandin (1947): eine autistische Tierwissenschaftlerin 147
Teil II Medizin und Psychologie 155
14 Sigmund Freud (1856–1939): süchtiger Vater der Psychoanalyse 157
15 Oliver Sacks (1933): sprachbegabter Neurologe 169
16 Ralph Steinman (1943–2011): Kämpfer gegen den eigenen Krebs 181
17 Morton Doran (1955): zuckender Chirurg 187
18 Oliver Semler (1974): Kinderarzt mit Glasknochen 193
Teil III Geisteswissenschaften 199
19 Karl Marx (1818–1883): schmerzgeplagter Antikapitalist 201
20 Friedrich Nietzsche (1844–1900): Opfer der Syphilis? 213
21 Max Weber (1864–1920): nervenkranker Vater der Soziologie 223
22 Karl Jaspers (1883–1969): ein atemschwacher Philosoph 237
23 Ludwig Wittgenstein (1889–1951): selbstmordgefährdeter Logiker und Sprachphilosoph 249
24 Elyn Saks (1956): an Schizophrenie erkrankte Professorin 259
Literatur 267
Stichwortverzeichnis 279
A propos de l’auteur
Heinrich Zankl war mehr als 25 Jahre lang als Professor für Humanbiologie und Humangenetik an der Universität Kaiserslautern. Bei Wiley-VCH sind erschienen: Potzblitz Biologie, Fälscher, Schwindler, Scharlatane, Nobelpreise: Brisante Affären, umstrittene Entscheidungen, Irrwitziges aus der Wissenschaft und Kampfhähne der Wissenschaft. Für sein Engagement erhielt der Autor die Heinrich- Bechthold-Medaille für Wissenschaftsjournalismus.
Katja Betz, ist im Bereich Umweltdienstleistungenan der TU Kaiserslautern tätig. Zusammen mit Heinrich Zankl schrieb sie schon das Buch Kleine Genies. Beim TU-Wettbewerb »Wissenschaftsreporter« hat sie mehfach Preise erhalten.