Was ist Politik? Was ist ein Roman? In der Mitte des 18. Jahrhunderts standen beide Fragen noch offen. Eben in dieser Offenheit, behauptet die Studie, liegt eine Möglichkeit, die Konvergenz von Gattungslehre und Staatslehre näher zu untersuchen. Den Ausgangspunkt bieten die ‘Gattungsverhandlungen’, die in den Romanen Wielands und Jean Pauls stattfinden und durch die beide Autoren versuchen, sich über die politischen und poetologischen Bedingungen ihres Schreibens klar zu werden. Den gattungsgeschichtlichen Rahmen bilden die Transformationen der Gattung des ‘Staatsromans’. Diese Gattung geht auf barocke und sogar antike Muster zurück, die ins 18. Jahrhundert hinein tradiert wurden. Forschungsgeschichtlich allerdings ist die Gattung in Verruf geraten, weil sie nicht die Ansprüche einer radikal antistaatlichen und utopischen Literatur erfüllen konnte, sondern der bestehenden politischen Wirklichkeit und ihrer Optimierung verpflichtet blieb. In dieser Studie wird dagegen ein dezidiert historischer Blick auf den Staatsroman der Aufklärung geboten, der literarische Topoi wie Fürstenerziehung, verborgene Prinzen, redliche Männer an korrupten Höfen und Geheimbünde als Mittel einer Vermittlung zwischen bürgerlicher Moral und absolutistischer Politik verstehen will.
Helge Jordheim
Der Staatsroman im Werk Wielands und Jean Pauls [PDF ebook]
Gattungsverhandlungen zwischen Poetologie und Politik
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Langue Allemand ● Format PDF ● Pages 441 ● ISBN 9783110937398 ● Taille du fichier 26.2 MB ● Maison d’édition De Gruyter ● Lieu Tübingen ● Publié 2012 ● Édition 1 ● Téléchargeable 24 mois ● Devise EUR ● ID 6362112 ● Protection contre la copie Adobe DRM
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