Die Netzwerk- und Sozialraumorientierung des ASD hat sich inzwischen etabliert; ein Wettbewerb unterschiedlicher Formen der Organisationsentwicklung scheint geboten, um innovative Alternativansätze zu fördern und zu erproben. Für die fallbezogene Sozialraumorientierung stehen Ressourcen aufdeckende Methoden und Verfahren wie das Case Management zur Verfügung. Der Ansatz, Ressourcen des Sozialraumes in der Hilfeplanung zu nutzen, wurde erfolgreich etabliert und findet sowohl innerhalb als auch außerhalb des ASD Akzeptanz. Die fallunspezifische und fallübergreifende Sozialraumorientierung zur breiten Erkundung der Potenziale und zum vielfältigen Beziehungsaufbau im Sozialraum erweist sich in der Praxis als schwierig und wird wahrscheinlich in großen Teilen unsystematisch angewendet, weil die zeitlichen Ressourcen für Erkundungen und fallübergreifende Netzwerkbildung fehlen. Die Methodensammlungen der fallunspezifischen und fallübergreifenden Arbeit tendieren eher in Richtung , Sozialplanung’ und erfordern eine spezifische Qualifikation sowie einen hohen professionellen Arbeitsaufwand. Die Spezialisierung von Fachkräften des ASD auf fallunspezifische Sozialraumarbeit und fallübergreifende Vernetzung im Sozialraum als systematischer Bestandteil der ASD-Praxis scheint eine notwendige Form der Arbeitsteilung zu sein. Zu klären ist auch, ob die Sozialraumorientierung zukünftig nicht allein beim ASD, sondern im Netz der lokalen Institutionen und Organisationen verankert sein sollte – koordiniert durch eine sozialräumliche Instanz der Jugendhilfeplanung.
A propos de l’auteur
Schubert, Herbert, Prof. Dr. phil. Dr. rer. hort. habil., Jhrg. 1951; Professor (i. R.) für Soziologie und Sozialmanagement, ehemals Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Köln, Inhaber "Sozial+Raum+Management – Büro für Forschung und Beratung", Hannover; apl. Prof. an der Fakultät Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover; [email protected]