Isabel Allende gilt als erfolgreichste Schriftstellerin Lateinamerikas. Inspiration für ihre Romane ist häufig ihr eigenes, turbulentes Leben. In Peru geboren, wuchs sie in Chile auf und erlebte 1973 den Militärputsch hautnah mit, bei dem sich ihr Onkel, der damalige Präsident Salvador Allende, das Leben nahm. Als linksgerichtete Journalistin und Frauenrechtlerin, die beispielsweise die feministische Zeitschrift Paula gegründet hatte, musste sie 1975 vor dem Pinochet-Regime nach Venezuela fliehen. Im Exil schrieb Allende ihren ersten Roman Das Geisterhaus, der sie über Nacht weltberühmt machte. Nach der Scheidung von ihrem ersten Mann emigrierte Allende in die USA, wo sie bis heute lebt. Vor einigen Jahren kündigte sie an, in Rente zu gehen – um dann zu bemerken, dass sie auf das Glück, das sie im Schreiben findet, nicht verzichten kann. Martin Scholz traf die Schriftstellerin mehrmals über zwei Jahrzehnte hinweg, meist in ihrem mit Bücherregalen vollgestopften Haus in Sausalito, Kalifornien. Neben ernsten Themen wie Allendes Flucht aus der Heimat geht es in den Gesprächen auch um die Ursprünge und den Wandel des Feminismus, die Besonderheiten der Liebe im Alter oder die Inspiration für ihr erotisches Kochbuch: Antonio Banderas, der ihr im Traum erschienen ist.
A propos de l’auteur
Martin Scholz, arbeitet nach Stationen bei der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung seit 2013 bei der Welt am Sonntag. Im Kampa Verlag sind von ihm Salon-Bände mit den Rolling Stones und mit Sting erschienen: Rocking and Rolling. 60 Jahre Bandgeschichte in Gesprächen und Message in a book. Ein Porträt in Gesprächen.