Die Wiederentdeckung eines vergessenen Erfolgsromans: In ‘Fräulein Bandit’ – seinerzeit auch ins Englische übersetzt – erzählt der österreichisch-jüdische Regisseur und Schriftsteller Joseph Delmont eine wortwitzige Krimi-Komödie aus dem Budapest der frühen 1930er Jahre, die schließlich über Paris bis nach Biarritz, San Sebastián und Madrid führt.
Ilona Veres ist 22 Jahre alt und stammt aus einer ehemals wohlhabenden Beamten-Familie. Während ihre Mutter nach dem Tod des Vaters krampfhaft versucht, an dem gehobenen Lebensstil der Familie festzuhalten, strebt Ilona nach Unabhängigkeit. Anstatt wie üblich auf den passenden Heiratskandidaten zu warten, nimmt sie heimlich Flugstunden und lässt sich zur Pilotin ausbilden. Als das Geld der Familie immer knapper wird, nimmt Ilona eine mysteriöse Stelle bei der Baronin von Mindszenty an. Dabei besteht die Baronin auf absoluter Diskretion: Ilona darf mit niemanden über ihre Arbeit sprechen, keinerlei Fragen beantworten und muss alle männlichen Annäherungsversuche strikt abweisen. Dann schafft die Baronin für ihr Modehaus sogar ein eigenes Flugzeug an, mit dem Ilona über Wien, Graz, Innsbruck, München, Berlin, Basel, Bukarest und Belgrad Werbeprospekte vom Himmel abwerfen soll. Nach und nach wird Ilona zur Ermittlerin in eigener Sache und findet mit Hilfe ihres schlagfertigen Bruders Árpád – einem 17jährigen Studenten mit Vorliebe für Verkleidungsaktionen a la ‘Charleys Tante’ – heraus, welche Rolle ihr die Baronin tatsächlich zugeteilt hat.
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1. Auflage (Vollständig, überarbeitet, kommentiert)
Umfang: 389 Buchseiten bzw. 354 Normseiten
Null Papier Verlag
A propos de l’auteur
Joseph Delmonts Bücher wurden in 18 Sprachen übersetzt, er erreichte eine Gesamtauflage von mehreren Millionen. Dennoch ist sein literarisches Schaffen heute weitgehend vergessen. Seine Stellung als Filmpionier wurde in diversen Ausstellungen gewürdigt, zum Beispiel 2004 im Centrum Judaicum in Berlin (‘Pioniere in Celluloid – Juden in der frühen Filmwelt’).