Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von der Vorstellung einer Übergewichts-Epidemie. Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen in Deutschland ist hohes Körpergewicht immer verbreiteter. Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, ob Körpergewicht eine Determinante von sozialer Ungleichheit in Deutschland ist, indem betrachtet wird, ob Adipositas im Erwachsenenalter zu Einbußen im sozioökonomischen Status führt. Im Zentrum der Arbeit stehen quantitative Kausalanalysen mit Längsschnitt-Daten des Robert Koch-Instituts und dem Sozio-Ökonomischen Panel. Körpergewicht wird hier nicht nur über den Body Mass Index abgebildet, sondern auch über den Taillenumfang. Als Grundlage für die Analysen wird ein theoretisches Erklärungsmodell erstellt, für das verschiedene soziologische Theorieansätze auf die Fragestellung bezogen werden. Dabei sind neben Überlegungen zu Stigmatisierung und Diskriminierung auch Vorstellungen zu Körper als Kapital zentral. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf Limitationen in der Datenlage in Deutschland diskutiert und Anknüpfungspunkte für weitere Forschung zu Körpergewicht als Determinante von sozialer Ungleichheit präsentiert.
Table des matières
Einleitung.- Bisherige Forschung zu Körpergewicht und soziökonomischem Status.- Theoretische Grundlagen.- Daten und Methoden.- Der kausale Effekt von Adipositas auf den sozioökonomischen Status.- Zusammenfassung und Ausblick.- Literaturverzeichnis.
A propos de l’auteur
Judith Lehmann promovierte an der Georg-August-Universität Göttingen und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie, insbesondere Soziale Ungleichheit an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind soziale und gesundheitliche Ungleichheit, Stigmatisierung und Körpergewicht.