Die Katholische Aufklärung kann als weltumspannende Reformbewegung gedeutet
werden. Im transatlantischen Raum war sie besonders wirksam.
Die Katholische Aufklärung wirkte global, verfügte jedoch mit Europa und Nordamerika über ein besonders eng miteinander verflochtenes Betätigungsfeld.
Es waren nicht zuletzt die britischen Kolonien Maryland und Pennsylvania, in denen aufgeklärte Katholiken, die sich aus Europa in die Neue Welt aufgemacht hatten, mit großem Erfolg agierten. Als 1776 die Vereinigten Staaten von Amerika gegründet wurden, konnten sie dort noch im ausgehenden 18. Jahrhundert unter Beweis stellen, dass der von ihnen gelebte Katholizismus mit einem von den Grundsätzen der politischen Aufklärung geprägten republikanisch-demokratischen Staatswesen vollständig in Einklang zu bringen war. Dies blieb auch für das katholische Selbstverständnis in Europa nicht ohne Wirkung – sichtbar auf den Gebieten der Erziehung und Bildung, der Religion und Theologie, der Politik und Staatstheorie, der Literatur und Öffentlichkeit, der Malerei und Architektur sowie der Musik und des Theaters.
Table des matières
Aus dem Inhalt:
Shaun Blanchard: Restituting the Archbishop of Baltimore as a ‘Third Party’ Prelate
Daniel Fulda: Konfessionalisierende Wahrnehmungen Voltaires und Adam Weishaupts im ausgehenden 18. Jahrhundert
Manfred Geier: Johann Georg Hamann und der Kreis von Münster
Lisa Minardi: German Catholic Architecture and Material Culture in Early Pennsylvania
A propos de l’auteur
Andreas Oberdorf, geb. 1988, studierte Musik, Geschichte und Erziehungswissenschaft an der Universität Münster. Derzeit ist er dort am Institut für Erziehungswissenschaft im Arbeitsbereich Historische Bildungsforschung als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig sowie als Leiter der Bibliothek der Arbeitsstelle für Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte.
Jürgen Overhoff, geb. 1967, ist seit 2013 Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Historische Bildungsforschung an der Universität Münster. Die dortige Arbeitsstelle für Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte gründete er 2014. Seit 2018 amtiert er zudem als Präsident der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts.