Heutige Schauspieler müssen als Solisten in der Theater – und Filmwelt agieren können. Die Technik der Vertikale der Rolle ermöglicht Schauspielern die selbstständige Erarbeitung einer Rolle und macht sie nicht nur frei und unabhängig sondern zu Autoren in ihrer Kunst. Sie bietet sowohl die Basis für jedes erfolgreiche Vorsprechen als auch für jede künstlerische Begegnung im Ensemble und mit der Regie.
Generationen von Schauspielern sind mit den Stanislawskij-Klassikern „Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst und an der Rolle“ groß geworden. Aber das Theater des 21sten Jahrhunderts braucht mit seinen eigenen Produktionsbedingungen neue Formen der eigenständigen Arbeit der Schauspieler. Jurij Alschitz hat in jahrelanger theaterpraktischer Forschung in den von ihm gegründeten europäischen Theaterzentren in Deutschland, Italien und Skandinavien die einzigartige Methodik „Vertikale der Rolle“ entwickelt, in verschiedenen Ländern für die Bühnenpraxis erprobt und erfolgreich angewendet. Jurij Alschitz vermittelt in seinem Buch Gedanken zur Ethik des Schauspielberufs, als einer Kunst, die den Schauspieler als Autor, Schöpfer und Zentrum der dramatischen Bühnenkunst sieht und der demzufolge das geeignete handwerkliche Können haben sollte, um diesem Anspruch auch gerecht zu werden. Ausführlich werden die Arbeitsschritte zur „Vertikale der Rolle“ erklärt; sie sind für Schauspieler direkt anwendbar, für Regisseure und Lehrer die Grundlage zur Anleitung dieser Methode.
Ein separates Kapitel beschreibt auf der Basis praktischer Übungen das tägliche Schauspieltraining.
A propos de l’auteur
Der Regisseur, Theaterlehrer und Wissenschaftler Dr. Jurij Alschitz erhielt seine erste Regieausbildung in Moskau bei Prof. J.N. Malkowskij, einem der letzten damals noch lebenden Schüler K.S. Stanislawskijs. Nach zahlreichen Inszenierungen entschied er sich zu weiteren Studien bei den großen Lehrern M. Budkewitsch und A.Wassiljew am GITIS, der Russischen Akademie für Theaterkunst, wo er später eine Lehrposition innehatte. 1987 hat Jurij Alschitz das Theater “Schule der Dramatischen Kunst – Anatolij Wassiljew“ mitbegründet und dort seine eigene Proben- und Trainingsmethode etabliert. Er entwickelte die Methoden der berühmten russischen Theatertradition weiter und schuf sein eigenes pädagogisches System, bei dem das Training im Zentrum für die Ausbildung und Probenarbeit steht. Seit über 20 Jahren leitet er Projekte und Seminare an Universitäten und Theaterschulen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika. Er hat das Festival für Trainingsmethoden „Methodika“ ins Leben gerufen, entwickelte die GITIS Fortbildung „School after Theatre“, den ersten M.A. Studiengang zum Schauspiellehrer und gründete die European Association for Theatre Culture mit der er durch Forschung und Lehre neue Impulse für das Theater geben möchte. Das neueste Forschungsprojekt widmet sich weltweiten Trainingsmethoden: The World Theatre Training Library.