„Erzwungen“ durch europarechtliche Anforderungen befindet sich der deutsche ÖPNV-Markt in einer Neuausrichtung. War dieser bisher von regionalen Monopolen gekennzeichnet, sollen nun auch hier zukünftig regelmäßig durchzuführende Wettbewerbsverfahren darüber entscheiden, welches Unternehmen die nötigen ÖPNV-Verkehrsdienstleistungen erbringen darf. Während einige EU-Mitgliedsstaaten auch in diesem Bereich bereits eine weitgehende Marktöffnung vollzogen haben, ist der deutsche ÖPNV-Markt bis heute immer noch von einem großen „Beharrungsvermögen“ der bisherigen Anbieter gekennzeichnet.Ziel dieser Studie ist zunächst, dem Leser einen Überblick über die Situation im deutschen ÖPNV zu geben, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen liegt.Anschließend soll die Frage beantwortet werden, wie weit die Liberalisierung des ÖPNV im Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen (VBN) als exemplarisch betrachtetes Untersuchungsgebiet bereits fortgeschritten ist. Aufgrund einer unterschiedlichen Entwicklung werden die Teilmärkte Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und Öffentlicher Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) getrennt betrachtet und bewertet.
A propos de l’auteur
Kai Melzer, Bankkaufmann und Diplom-Verwaltungsbetriebswirt (FH), absolvierte den Europäischen Studiengang für Wirtschaft und Verwaltung an der Hochschule Bremen. Integrativer Bestandteil des Studium war ein Auslandssemester an der University of Surrey (UK) sowie ein Praktikum bei der britischen Busgesellschaft Stagecoach Group Plc. Diese Studie entstand im Rahmen von Praktika beim Senator für Bau, Umwelt und Verkehr in Bremen sowie beim Zweckverband Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen (ZVBN). Kai Melzer ist zur Zeit im Bauressort der Freien Hansestadt Bremen tätig.