Mit der Verbreitung digitaler Technologien können Benutzer immer mehr mitbestimmen, wo und wofür digitale Gegenstände eingesetzt werden: Der Gebrauch wird selbst zur Gestaltung. Designer sollten darauf gerade nicht reagieren, indem sie technische Geräte »intuitiv« bedienbar machen – sondern im Gegenteil: Je wagemutiger das Design ist, desto kreativer kann es im Gebrauch umgenutzt werden. Am Beispiel elektronischer Textilien lotet Katharina Bredies das Umnutzungspotenzial ungewöhnlicher Objekte aus. Sie zeigt: Das professionelle Entwerfen und der kreative Gebrauch werden zu zwei Schauplätzen der gleichen Aktivität. Dieses Verständnis von Gebrauch als Design erfordert neue Begriffe und Methoden für professionelle Gestalter.
A propos de l’auteur
Katharina Bredies studierte Produktdesign an der Hochschule für Künste Bremen. Sie lehrt und forscht als Designwissenschaftlerin an der Universität der Künste Berlin.