Als der Autor sich seinerzeit daran machte, altbekannte Märchen mit List und etwas Tücke für die Gegenwart herzurichten, unterschieden sich, wie man vielleicht noch weiß, die Verhältnisse in einem Teil Deutschlands erheblich von den derzeitigen. Wer hat es heutzutage noch mit LPG-Bauern, einem VEB Holzkohle, einem Auto namens Shiguli zu tun? Die Kombinatsleiter sind Manager geworden, die Werktätigen Arbeitnehmer. Die Planwirtschaft, die damals alles beherrschte, hat sich erledigt, aber der Euro, der nun alles beherrscht, braucht einen Rettungsschirm. ‘Wie viele Märchen bekommt man heute erzählt, bei denen von vornherein klar ist: Sie werden nicht die Jahrhunderte überdauern’, schrieb Möckel in seinem Buch. Wer will behaupten, dass dieser Satz nicht mehr gilt?
Auch wenn einiges heutzutage nicht mehr zutrifft – anderes beunruhigt uns umso mehr. Der Vergleich zwischen früher und jetzt, den der Leser beim Blättern in ‘Tischlein deck dich!’, ‘Rotkäppchen’, dem ‘Froschkönig’, ‘Hans im Glück’ und all den anderen Märchen immer wieder verwundert zieht, regt zum Schmunzeln und Nachdenken an. Zu alldem aber wird uns in diesem heiter-bissigen Büchlein auf kurzweilige Art der Spiegel vor Augen gehalten.
INHALT:
Zur Bastelei an alten Märchen
Tischlein deck dich!
Der fette und der magere Lollus
Schlaraffenland
Von dem Fischer un syner Fru
Der Geist in der Flasche
Hans im Glück
Der Riese und der Schneider
Der Schneider im Himmel
Der Froschkönig
Vogel Wegerich
Hirsedieb
Frau Holle
Das Bürle im Himmel
Die Prinzessin auf der Erbse
Rotkäppchen
Die Bremer Stadtmusikanten
Der alte Mann mit dem Rucksack
Der Fuchs und die Gänse
Sechse kommen um die ganze Welt
Zwölf mit der Post
Table des matières
Zur Bastelei an alten Märchen
Tischlein deck dich!
Der fette und der magere Lollus
Schlaraffenland
Von dem Fischer un syner Fru
Der Geist in der Flasche
Hans im Glück
Der Riese und der Schneider
Der Schneider im Himmel
Der Froschkönig
Vogel Wegerich
Hirsedieb
Frau Holle
Das Bürle im Himmel
Die Prinzessin auf der Erbse
Rotkäppchen
Die Bremer Stadtmusikanten
Der alte Mann mit dem Rucksack
Der Fuchs und die Gänse
Sechse kommen um die ganze Welt
Zwölf mit der Post
A propos de l’auteur
Klaus Möckel, der am 4. August 1934 im sächsischen Kirchberg geboren wurde, erlernte zunächst den Beruf eines Werkzeugschlossers, studierte später in Leipzig Romanistik und arbeitete anschließend als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Jena. Danach war er als Lektor für romanische Literatur in Berlin tätig. Beim Verlag Volk und Welt machte er sich bald einen Namen als Herausgeber, Übersetzer und Nachdichter vor allem moderner französischer Dichter. Seine 1963 veröffentlichte Dissertation hatte Möckel über den Autor des Kleinen Prinzen geschrieben: „Die Rolle der bürgerlichen Gesellschaft bei der Herausbildung von Antoine de Saint-Exupérys Weltanschauung“. Seit 1969 arbeitet der Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer als freier Autor. Seither veröffentlichte er fast 50 Bücher: Spannende Krimis, anspruchsvolle Science-Fiction-Bücher, sehr gut recherchierte historische Romane, einfühlsame Lebensberichte und wunderschöne Kinderbücher, darunter Erfolgstitel wie „Hoffnung für Dan“ und „Die Gespielinnen des Königs“ sowie die literarischen Vorlagen für die Polizeiruf-110-Folgen „Drei Flaschen Tokaier“ und „Variante Tramper“. Hinzu kommen 14 Herausgaben und 19 Übersetzungen aus dem Französischen, Spanischen und Russischen. Möckel arbeitete häufig, vor allem bei Übersetzungen, mit seiner Frau Aljonna Möckel zusammen und verfasste gemeinsam mit ihr unter dem Pseudonym Nikolai Bachnow mehrere Fortsetzungsbände zu den Märchenromanen Alexander Wolkows wie „Die unsichtbaren Fürsten“ und „Der Hexer aus dem Kupferwald“.