Den Philosophen und Theologen Friedrich Schleiermacher und den dänischen Philosophen, Mineralogen und Theologen Henrik Steffens verband nicht nur eine enge Freundschaft, sondern sie verstanden sich – kurz nacheinander 1804 an die Universität Halle berufen – auch als wissenschaftliches Pendant. Grundlegend für den gefühlten Gleichklang beider Köpfe ist der romantische Gedanke progressiver Universalität, der auf der Suche nach einer angemessenen wissenschaftlichen Methodik gleichermaßen die Forderung nach System und Antisystem, System und seine Subversion generiert.
Trotz dieser häufig konstatierten wissenschaftlichen Entsprechung beider Denker ist ihr systematisches Verhältnis bis dato in der Forschung kaum bedacht und ebenso Desiderat wie die philosophische Literatur zu Steffens Werk überhaupt.
Die Beiträge des Bandes gehen biographischen Spuren nach, thematisieren die Einheit des Wissens im Spannungsverhältnis von System und Subversion, untersuchen das Wechselverhältnis von Ethik und Physik, Naturphilosophie und Naturwissenschaft und fragen auch nach den im Verlauf ihrer Freundschaft zunehmenden Differenzen im Denken beider Philosophen, die sich nicht zuletzt in ihren theologischen und kirchenpolitischen Schriften manifestieren.