Der »konservative Zug« Benjamins kommt immer dann zum Tragen, wenn er dem Destruktiven zuarbeitet. So kann Benjamin als Traditionalist gesehen werden, dem es um die Tradition, nicht jedoch um das Traditionsgut geht. Diese Studie stellt die Komplexität der Politik Benjamins dar, indem sie diese als Erkundung eines Schreibens an den Extremen nachzeichnet. Die Frage des »Wie« ist dabei maßgeblich, insofern der politische und ethische Gehalt von Benjamins Schriften sich gänzlich nur im Medium der dichterischen Sprache eröffnet. Die Widersprüche des politischen Stils erschließen sich anhand der Namen, an deren Gewebe sich die politischen und philosophischen Personae Benjamins ausprägen.
A propos de l’auteur
Marion Picker (Dr.) promovierte in Germanistik und Philosophie an der Université Strasbourg II und der Johns Hopkins University. Sie lehrt als »Maître de conférences« an der Université de Poitiers. 2017-2020 ist sie im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung Gastwissenschaftlerin an der Europa-Universität Viadrina.