Hiob als poetisch verdichtete Frage nach der Gerechtigkeit Gottes und dem Sinn des Leidens spielt in Judentum und Christentum bis heute eine überragende Rolle zur Deutung menschlicher Existenz. Der Band beleuchtet wesentliche literarische und theologische Fragen des biblischen Hiobbuches, geht dessen Rezeption im rabbinischen Judentum und im spätantiken Christentum nach, weist am Beispiel der mittelalterlichen Kathedralkunst ikonographische Parallelen zwischen dem Schmerzensmann Hiob und Jesus Christus auf und zeigt die symbolische Kraft der Hiobfigur in der jüdischen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Im Verbund mit Hiob-Graphiken, die eigens für dieses Buch angefertigt wurden, lädt der Band ein, mit Hiob die wesentlichen Fragen des Lebens zu bedenken.
Mit Beiträgen von Hermann Spieckermann, Tanja Pilger, Markus Witte, Francesca Yardenit Albertini, Chaim Rozwaski, Martin Büchsel und Georg Langenhorst sowie Illustrationen von Moni Jahn.
A propos de l’auteur
Markus Witte, Dr. theol., Jahrgang 1964, studierte in Frankfurt am Main, Erlangen und Marburg Evangelische Theologie, Judaistik und Semitische Philologie. Nach Promotion (1993) und Habilitation (1997) im Fach Altes Testament absolvierte er ein Vikariat in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Von 2001 bis 2009 war er Professor für Altes Testament an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 2009 ist er Professor für Exegese und Literaturgeschichte des Alten Testaments an der Humboldt-Universität und Leiter des Instituts Kirche und Judentum.