Papst Franziskus – seine theologischen und philosophischen Prinzipien
Er ist der erste Nicht-Europäer im Amt des Papstes seit dem 8. Jahrhundert: Jorge Mario Bergoglio, der 2013 als erstes Mitglied des Jesuiten-Ordens die Nachfolge von Papst Benedikt XVI. antrat. Seine Amtsführung überrascht, denn der frühere Erzbischof von Buenos Aires kann nicht in europäische und noch weniger in italienische Schubladen gesteckt werden.
Professor Massimo Borghesi zeichnet in seinem Buch erstmals die Ausbildung von Papst Franziskus nach und beschreibt die philosophischen, theologischen und spirituellen Prinzipien, die sein Denken und Handeln prägen.
– die erste Biographie des Papstes, die sich seinem intellektuellen Werdegang widmet
– Ignatius von Loyola, Gaston Fessard, Romano Guardini und Alberto Methol Ferré: theologische und philosophische Werke, die den Papst geprägt haben
– Seine Vision des Katholizismus und die Idee der Kirche als coincidentia oppositorum
– Verwurzelung oder Gegensatz: seine theologischen Prinzipien zwischen Lateinamerika und Westeuropa
– Eine Hilfe zum Verständnis des Papstes, geschrieben von Massimo Borghesi, der dem Papst schon lange nahe steht Ein guter Hirte mit klarer Sprache und komplexem theologischen Denken
Mit seiner Freundlichkeit, seiner einfachen Sprache und seiner direkten Art berührt der ‘Papst der Gegensätze’ die Herzen der Gläubigen. Doch Papst Franziskus ist mehr als ein guter Hirte, der ein offenes Ohr für die Sorgen der Menschen hat, und der die großen Herausforderungen der Kirche im Zeitalter der Globalisierung angeht.
Massimo Borghesi, Professor für Moralphilosophie an der Universität Perugia, hat die intellektuelle Biographie des Papstes geschrieben, dessen Wurzeln in der Schule der Jesuiten liegen. Fundiert stellt er dar, welch enorme theologische und philosophische Bildung ihn für das Amt des Pontifex maximus befähigt und wie es ihm damit gelingen kann, eine Brücke zwischen Lateinamerika und Europa zu schlagen.
Table des matières
Vorwort von Guzmán Carriquiry Lecour 8
Einleitung 14
1 Ein kontrastreicher Horizont 29
1.1 Am Ursprung von Bergoglios Denken: Gaston Fessard und die Theologie des »als ob« 29
1.2 Juan Domingo Perón und die Kirche 46
1.3 Die Einheit von Allgemeinem und Besonderem, von Zentrum und Peripherie. Das Vermächtnis Amelia Podettis 55
1.4 Stadt Gottes und Stadt der Menschen: Bergoglio und der heilige Augustinus 64
1.5 Das pueblo fiel als »theologische Quelle« 72
2 Die Philosophie der Polarität 84
2.1 Die Gesellschaft Jesu als Synthese der Gegensätze 84
2.2 Die Jesuiten und das dialektische Denken: Przywara, de Lubac und Fessard 95
2.3 Der dialektische Thomismus Alberto Methol Ferrés 111
3 Die Theorie der polaren Gegensätze: Bergoglio und Romano Guardini 126
3.1 Die Doktorarbeit über Romano Guardini 126
3.2 Prinzipien und Polarität. Analogien zwischen Bergoglio und Guardini 132
3.3 Die polaren Gegensätze und das Gemeinwohl. Das syneidetische Denken 147
3.4 Die Kraft, die Natur, die Technik. Guardini in »Laudato si« 156
4 Kirche und Moderne. Methol Ferré und das katholische Risorgimento in Lateinamerika 167
4.1 Das Zweite Vatikanische Konzil als »Bewältigung« der Reformation und der Aufklärung 167
4.2 Von Medellín nach Puebla: das katholische Risorgimento in Lateinamerika 175
4.3 Katholizismus und Moderne.
Das Vermächtnis Augusto Del Noces 186
4.4 Freigeistiger Atheismus und die Kritik an der Gesellschaft im Überfluss 202
5 Eine Welt ohne Bindungen. Der Primat der Wirtschaft im Zeitalter der Globalisierung 213
5.1 Die Globalisierung und die lateinamerikanische patria grande bei Methol Ferré und Bergoglio 213
5.2 Die Enzyklika »Caritas in veritate« Benedikts XVI. 223
5.3 Die Kritik an der Ungleichheit in »Evangelii gaudium« 232
6 In der Schule des heiligen Ignatius von Loyola. Das Leben als Zeugnis 249
6.1 Die erzählerische Form des Denkens und die theologia crucis: eine ignatianische Spannung 249
6.2 Michel de Certeaus Biographie von Peter Faber 262
6.3 Das Wesen und die Einheit des Schönen, des Guten
und des Wahren. Bergoglio und Hans Urs von Balthasar 270
7 Das Christentum und die Welt von heute 280
7.1 Barmherzigkeit und Wahrheit. »Amoris laetitia« und der Blick der »Morenita« 280
7.2 Die Begegnung als »Anfang«. Das neue Gleichgewicht zwischen kerygma und Moral 301
7.3 Aparecida: der christliche »Stil« des 21. Jahrhunderts 318
Bibliographie 330
Register 339
A propos de l’auteur
Massimo Borghesi ist Professor für Moralphilosophie an der Universität Perugia.