Margaret Stonborough, die 1882 geborene Schwester von Ludwig Wittgenstein, emigrierte gemeinsam mit ihrem Mann, dem Amerikaner Jerome Stonborough, und den beiden Söhnen am 14. April 1917 in die Schweiz. Gut ein halbes Jahr später begann sie mit Tagebuchaufzeichnungen, die bis zum Dezember 1919 reichen. In drei umfangreichen Heften hielt sie private Erlebnisse des Alltags und aufschlussreiche Reflexionen über ihre Lektüre namhafter Dichter und Denker betreffend fest. Zudem wird ihr Engagement für die notleidende Bevölkerung Österreichs nach dem Ende des Ersten Weltkriegs dokumentiert. Wie schon in den bereits veröffentlichten Aufzeichnungen ihrer Schwester Hermine, sind auch bei Margaret die Einflüsse von Ludwigs Denken unverkennbar. Mit diesen Tagebüchern wird ein weiteres, bisher unzugängliches Dokument der Wittgenstein’schen Familiengeschichte vorgelegt.
A propos de l’auteur
Mathias Iven, Autor und Herausgeber von mehr als 20 Büchern, hat 2002 seine Dissertation zum Thema »Wenn etwas Gut ist so ist es auch Göttlich.’ Die Ethik im Leben Ludwig Wittgensteins’ vorgelegt. In den Folgejahren veröffentlichte er u. a. Wittgensteins Matura-Arbeiten sowie dessen Briefwechsel mit Rozalia Rand und Moritz Schlick, 2006 erschien »Ludwig sagt …’ Die Aufzeichnungen der Hermine Wittgenstein’.
Ilse Somavilla, geb. in Fulpmes/Tirol, Studium der Philosophie, Anglistik und Amerikanistik, Dissertation über Ludwig Wittgenstein. Seit 1990 freie Mitarbeiterin am Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Univ. Innsbruck. Mehrere Editionen Ludwig Wittgenstein betreffend, u. a. Denkbewegungen (1997) sowie Hermine Wittgensteins Familienerinnerungen (2015).