Sie ist vierzehn und wäre gerne wie andere Mädchen, vor allem schön. Doch Arielle hat kaum Haare am Kopf, mit ihren Zähnen stimmt was nicht, und obwohl Sommer ist, kann sie nicht schwitzen. Die Nachmittage verbringt sie mit ihrem Vater in den Wohnungen von Verstorbenen, um diese auszuräumen und das Brauchbare vom Müll zu trennen. Während er am Abend weggeworfene Festplatten nach Kryptogeld durchsucht, wühlt sie sich auf alten Handys durch fremde Existenzen – bis sie eines Tages auf Pauline stößt und die Fotos, die sie auf dem Telefon des unbekannten Mädchens findet, ins Internet hochlädt. Die Herzen fliegen ihr zu, auch das von Erich. Aber während ihr bald alles zu viel wird, findet ihre psychisch labile Mutter Gefallen an der ungewohnten Aufmerksamkeit und will den Kanal nutzen, um ihre ganz eigenen Träume zu verwirklichen.
Dieses Buch hisst die Fahne der Literatur auf dem Müllplatz unserer Gegenwart und ist dabei hinreißend und herzerwärmend komisch. Es hält uns den Spiegel vor und zeigt uns, wie wir eben sind: mit einem Lächeln, das echt und falsch ist, schön und hässlich zugleich.
A propos de l’auteur
Matthias Gruber, 1984 in Wien geboren, in Salzburg aufgewachsen, wo er nach einem Studium der Theaterwissenschaften und Aufenthalten
im Ausland heute mit seiner Familie lebt. Er arbeitet seit 2009 im Dokumentarfilm, Journalismus und Online-Bereich und ist Mitgründer der
Salzburger Stadt-Magazine www.fraeuleinflora.at und QWANT. Mit »Hinter dem Mond« gewinnt er 2020 den FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb »Wortlaut«. Nichts ist echt und alles vollkommen ist sein erster Roman.