Netzwerke sind eigentümliche soziale Strukturen. Sie sind ubiquitär und liegen zugleich quer zu den Strukturen der modernen Gesellschaft, ihren Interaktions-, Organisations- und Funktionsverhältnissen. Was bedeutet das im Einzelnen? Ist funktionale Differenzierung historisch und systematisch betrachtet die Voraussetzung für formale Netzwerkbildung und die weltweite Proliferation von Netzwerken? Inwieweit sind Netzwerke auf die Bearbeitung von Folgeproblemen funktionaler Differenzierung bezogen? Bilden sie sich in allen Funktionssystemen – wie Politik, Recht, Wissenschaft, Wirtschaft oder Kunst – in gleicher Weise? Oder dienen sie vorrangig zu deren struktureller Kopplung? Die Beiträge des Bandes tragen dazu bei, diese und weitere Fragen zum Verhältnis von sozialen Netzwerken und funktional differenzierter Gesellschaft zu klären.
Table des matières
Gesellschaft und soziales Netzwerk.- Das Allgemeine und das Besondere des Netzwerkes.- Die Differenzierung von Netzwerk, Interaktion und Gesellschaft.- Das Netzwerkkonzept in der historischen Forschung. Ein kurzer Überblick.- Netzwerke in Funktionskontexten der Gesellschaft.- Soziale Netzwerkbildungen in Funktionssystemen der Gesellschaft. Vergleichende Perspektiven.- Netzwerke der Wissenschaft.- Die Netzwerke des Rechts.- Parasitäre Netzwerke in Wissenschaft und Politik.- Netzwerkbildung an den Grenzen der modernen Gesellschaft.- Versteckte Netze. Netzwerke im Licht der Unterscheidung öffentlich/geheim.- Migrantennetzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft.- Zur Bedeutung von Vertrauensnetzwerken für die Ausdifferenzierung politischer Kommunikation.- Neue Medien des Social Networking.- Netz-Werke. Funktionale Differenzierung, Selbstdarstellung und Beziehungspflege auf Social Networking Platforms.
A propos de l’auteur
Dr. Michael Bommes ist Professor für Soziologie/Methodologie interkultureller und interdisziplinärer Migrationsforschung am Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück.
Dr. Veronika Tacke ist Professorin für Organisationssoziologie an der Universität Bielefeld.