Die film- und medienwissenschaftliche Diskussion zum Thema Special Effects wird bisher von Fragen nach der Produktionsweise und technischen Realisierbarkeit dominiert. Im Rahmen einer derart technik- und produktionszentrierten Herangehensweise an das Phänomen bleibt das Verständnis der kulturellen Bedeutung von Special Effects in Film, Fernsehen und digitalen Unterhaltungsmedien auf die Ebene der industriellen Möglichkeitsbedingungen ästhetischer Erfahrung reduziert. Selten wird in diesem Zusammenhang danach gefragt, welche „Effekte“ die Verwendung von Special Effects im individuellen Wahrnehmungsakt herstellen und was sie in den Augen des Publikums tatsächlich so „speziell“ erscheinen lässt. Der Sammelband korrigiert die Vernachlässigung dieser Fragen, indem er theoretische Grundlagentexte zu einer Wirkungsästhetik der Special Effects versammelt und mit konkreten Fallstudien zur kulturellen Wahrnehmung und empirischen Publikumsrezeption in verschiedenen Mediengattungen vom Kinofilm bis hin zu Internet-Videos und Computerspielen verbindet.
Table des matières
Theoretische Grundlagen: Méliès/Metz. Zur Theorie des Filmtricks.-Der ultimative Trip. Special Effects und kaleidoskopische Wahrnehmung.- Wahre Lügen. Perzeptiver Realimus, digitale Bilder und die Filmtheorie.-
Kombinieren. Über Spezialeffekte zur Frage, was (digitaler) Film ist.- Wag the Film. Wirkstrategien computergestützter Bildmanipulation im Kinofilm.- Zeigen und Verbergen. Der doppelte Gestus digitaler Visual Effects.- Staunen – Faszination – Bewunderung. Zum emotionalen Erleben von Special Effects im Spielfilm.- Multiple Welten. Zur Attraktivität visueller Effekte für ein globales Publikum.- Analysen und Fallstudien: Der Mythos des
Bonnie-and-Clyde-Schocks.Über Funktion und Rezeption von Zeitlupensequenzen.- Die Verortung des Zuschauers.Die akustische Dimension der Splitscreen.- Special Effects, Science Fiction und Publikumsreaktionen auf
2001: A Space Odyssey.- Click and Snap. Special Effects als Meta-Politik des Komischen.-
Computervisualisierte Figuren als filmische Innovation.- Die Publikumsakzeptanz von Digital 3D.-Effekteinsatz im Fanfilm.-In-Sight the Game. Involvierungsprozesse und Visual Effects in Computerspielen.
A propos de l’auteur
Dr. Michael Wedel ist Professor für Mediengeschichte im digitalen Zeitalter an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.