Sind es Geschichte und Kultur, die Europa zur Einheit bestimmen? Zieht Europa in der globalen Standortkonkurrenz die alte Karte der »kulturellen Errungenschaft« universeller Werte? Was als Wirtschaftsunion gegründet wurde, wird heute zunehmend als Wertegemeinschaft definiert. Diese Suche nach einem europäischen Wesen entwickelt Züge einer »Identitätspolitik«, die an nationalistische Inklusions- und Exklusionsdynamiken erinnert und anzuknüpfen erlaubt. Das neue Sinnbedürfnis überblendet nicht nur die Pluralität europäischer Erfahrungs- und Erinnerungs(ge)schichten, es zeugt zugleich von der als Druck wahrgenommenen Globalisierung.
Mit Beiträgen von Michael Böhler, Michael Borgolte, Moritz Csáky, Johannes Feichtinger, Georg Kreis, Adolf Muschg, Sabine Offe, Johannes Pollak, Dragan Prole, Michael Rössner, Shingo Shimada und Moshe Zuckermann.
A propos de l’auteur
Moritz Csáky (Dr. phil., Lic. hist. eccl., o. Univ. Prof.) ist Obmann der Kommission für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte an der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kulturtheorie und Kulturgeschichte Zentraleuropas.
Johannes Feichtinger, geb. 1967, ist Direktor des Instituts für Kulturwissenschaften der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien) und lehrt als Dozent für Neuere Geschichte an der Universität Wien.