Auf der Shortlist zum Wirtschaftsbuchpreis 2017
SCHEITERN ALS CHANCE: EIN NEUER EURO MUSS HER
Der Euro wird scheitern, prognostizieren drei junge Experten für Geldpolitik. Zu groß sind die Spannungen in Wirtschaft, Politik und Finanzsystem. Es wäre jedoch falsch, zu nationalen Währungen zurückzukehren. Sie sehen die Chance, einen neuen Euro zu schaffen, der die Konstruktionsfehler der Vergangenheit überwindet und die Vorteile einer gemeinsamen Währung erhält. Mit einer Europäischen Zentralbank, die sich auf ihre Kernkompetenz in der Geldpolitik beschränkt, mit strikter Gläubigerhaftung und einer intelligenten Bankenregulierung. Die Autoren gehören zu den jungen Vordenkern, die Europa nach der Krise braucht. Sie verlieren sich nicht in Untergangsszenarien, sondern liefern die Blaupause für die Währungsordnung von morgen.
‘Dieses Buch bietet eine schonungslose Analyse der Schwächen der Europäischen Währungsunion und warnt die Politik davor, den Kopf in den Sand zu stecken und zu hoffen, dass es schon gutgehen wird. Die Autoren sprechen unbequeme Wahrheiten aus und liefern überzeugende Vorschläge zur Schaffung eines stabileren Euro.’
Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts
Table des matières
INHALT
DER TAG DER ENTSCHEIDUNG 9
1 DER EURO: EIN DRAMA IN FÜNF AKTEN 17
Erster Akt: Hoffnung. Ein Jahrhundertprojekt für Europa 18
Zweiter Akt: Steigerung. Euroland auf Erfolgskurs 20
Dritter Akt: Schicksalswende. Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Eurokrise 25
Vierter Akt: Verzögerung. Die EZB wird zum Euroretter 30
Fünfter Akt: Katastrophe? Die Uhr tickt 36
2 EUROLAND AM SEIDENEN FADEN 37
Riskanter Balanceakt 37
Die EZB interpretiert bestehende Instrumente neu 44
Nationale Alleingänge untergraben die geldpolitische Autorität der EZB 45
Die Folge: Risse im wirtschaftlichen Fundament Europas 46
Totgesagte leben länger – die Planwirtschaft kehrt zurück 49
Langfristige Folgen 52
3 VERTRAUENSKRISE UND ZÄSUR 57
Die Lücke im System 58
Die Folge: Die EZB ist zunehmend überlastet 61
Autoritätsverlust und Vertrauenskrise 62
Ruhe vor dem Sturm 64
Endspiel, Kontrollverlust, Zäsur 65
Neuanfang – aber wie? 73
4 DIE ZWEITE CHANCE 75
Nationale Währungen: zu schwach für die Globalisierung 76
Transferunion und Zentralstaat: trügerische Sicherheit durch gemeinsame Haftung 79
Alternative Geldordnungen: Luftschlösser für Europa 81
Die Währungsunion muss krisenfest werden 85
Wege aus der Vertrauenskrise 87
Drei Bausteine für eine zweite Chance 90
5 EZB ENTPOLITISIEREN UND TRANSPARENTER MACHEN 93
Ursachen des Vertrauensverlusts 93
Augenwischereien und Sackgassen 98
Die EZB entlasten und umbauen 103
Erster Schritt: Zurück zu den Kernaufgaben 104
Zweiter Schritt: Geldpolitik entpolitisieren 105
Dritter Schritt: Rechenschaft verbessern 112
Vierter Schritt: Transparenz erhöhen 121
6 ZURÜCK ZUR HAFTUNG 130
Falsche Hoffnungen 132
Klare Haftungsregeln begrenzen übermäßige Neuverschuldung 139
Vertrauen entsteht durch aktive Insolvenzvorsorge 145
Stufe eins: übermäßige Neuverschuldung präventiv verhindern 146
Stufe zwei: freiwillige Selbstkontrollen stärken, Investoren vertrauen 151
Stufe drei: Kontrollierte Umschuldung im Insolvenzfall 157
Perspektive: Solidität und Vertrauen 162
7 HÖHERE FINANZSTABILITÄT DURCH BESSERE BANKENREGULIERUNG 165
Das Schicksal von Banken und Staaten ist verkettet 166
Die Bankenunion bleibt unvollendet 168
Mehr Marktwirtschaft: Staatsbanken sind nicht klüger 174
Banken und Staaten entflechten 177
Robuste und abwicklungsfähige Banken 185
Banken müssen besser beaufsichtigt werden 194
Wettbewerb und Stabilität ergänzen sich 203
8 ALLES AUF ANFANG 205
Gegen Zentralismus um jeden Preis 206
Für Vielfalt und Verantwortung 209
Blick nach vorne 212
Krisenfest – nicht krisenfrei 215
ANMERKUNGEN 217
A propos de l’auteur
Nicolaus Heinen, geb. 1980, leitet die Global Intelligence Services der Linde AG in München. Zuvor war er als Europavolkswirt für die Deutsche Bank AG tätig. Der Autor mehrerer Wirtschaftsbücher ist Lehrbeauftragter für Wirtschafts- und Wettbewerbspolitik an der Universität Bayreuth.
Jan Mallien, geb. 1982, ist geldpolitischer Korrespondent des Handelsblatts in Frankfurt. Zuvor war er als Politikredakteur in der Onlineredaktion tätig. Der Diplom-Volkswirt ist Absolvent der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus.
Florian Toncar, geb. 1979, ist als Rechtsanwalt in Frankfurt tätig und auf den Bereich Bankenaufsicht spezialisiert. Zwischen 2005 und 2013 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Als Vorsitzender des Finanzmarktgremiums sowie Mitglied im Haushaltsausschuss war er maßgeblich mit der politischen Bewältigung der Finanz- und Staatsschuldenkrise befasst.