‘Christlicher Glaube, das ist die Botschaft, dass Gott selbst Liebe ist – eine Liebe, die jeden zum Guten verändert, der ihr vertraut und sich auf sie einlässt. Eine Liebe, die die dramatische Geschichte der Versöhnung beinhaltet: von Gott und Mensch in der Gestalt dieses friedlichen Rabbis aus Nazaret.’
So beantwortet der Fraumünster-Pfarrer Niklaus Peter die Frage, wie er für den christlichen Glauben werben würde. Seine Predigten und Texte sind – wie alle Theologie – der Versuch, in der Sprache und mit den Denkmitteln der jeweiligen Zeit auf Gott zu antworten. Dass Niklaus Peter für diese Antworten unterschiedliche Formen nutzt, zeigen die Texte dieses Bands: Die Predigtreihe zum Buch Rut steht neben dem Interview aus dem Magazin des ‘Tages-Anzeigers’, Leitartikel zu Festtagen aus der ‘Neuen Zürcher Zeitung’ neben Beiträgen zu Kunst und Kultur.
Einige der Texte kreisen um die titelgebende Metapher: das Angesicht des unsichtbaren Gottes. Denn man kann den Kern der christlichen Gotteserfahrung nicht präziser zur Sprache zu bringen als mit dem Paradox: Der unsichtbare Gott zeigt ‘Gesicht’, er nimmt uns wahr und spricht uns an.
A propos de l’auteur
Niklaus Peter, Dr. theol., Jahrgang 1956, ist seit 2004 Pfarrer am Fraumünster. Im Juni 2021 wird er pensioniert. Er hat eine 14-tägliche Kolumne im Magazin des ‘Tages-Anzeigers’ und wirkt mit in den Aufführungen der Bach-Stiftung St. Gallen.