Alltagssprachlich umreißt der Begriff Urbanität Vorstellungen eines bunten städtischen Lebens. Stadtsoziologisch ist damit eine spezifisch großstädtische Lebensweise gemeint – Architektur, Stadtplanung, Kommunalpolitik und Stadtmarketing füllen den Begriff wiederum eigensinnig. In diesem Band beschreiben und analysieren Stadtforscherinnen und -forscher nicht nur Verwendungen des Begriffs Urbanität, sie widmen sich auch zentralen Themen großstädtischer Entwicklungen im 21. Jahrhundert: Urbanitätsbegriffen und -konzepten, der Stadt als Ort des ‘Fremden’, sozialer Ungleichheit und sozialer Konflikte, Politik und Planung, Urbanität zwischen Vergangenheit und digitalisierter Zukunft.
Table des matières
Inhalt
Einleitung: Urbanität im 21. Jahrhundert 9
Norbert Gestring und Jan Wehrheim
Teil I Urbanitätsbegriffe und -konzepte
Von einigen, die auszogen, Urbanität zu verstehen. Lebensstil, Leitbild, städtebauliche Propaganda oder entleerter Begriff? 29
Klaus Selle
Urbanität und Wohnen: Eine Spurensuche nach einer unabdingbaren Voraussetzung in klassischen Texten 47
Christine Hannemann
Wiederentdeckung urbaner Kultur: Die moderne Großstadt der 1920er Jahre als Modell? 64
Carsten Keller
Teil II Die Stadt als Ort des Fremden
Migration ist die Essenz von Urbanität in den europäischen Städten 81
Felicitas Hillmann
Migration und Stadt – Zur Integration von Migranten in innerstädtischen Quartieren 96
Andreas Farwick
Die Stadt als Ziel von Migration und Ort der Integration 113
Andrea Janßen
Kulturelle Differenz als urbane Ressource und Konfliktpotenzial 129
Ingrid Breckner
Teil III Soziale Ungleichheit und soziale Konflikte Stadt und soziale Frage – eine Problemskizze 149
Martin Kronauer
Die ‘soziale Stadt’ – hat sie eine Zukunft? 175
Dieter Läpple
Das Phoenix-Projekt und die große Erzählung vom Neuen Dortmund: Diskussionen um ‘gefühlte’ Gentrifizierung im Stadtteil Hörde 196
Susanne Frank
Urbanität durch soziale Mischung? 215
Moritz Rinn und Jan Wehrheim
Teil IV Politik und Planung: Urbanität zwischen Vergangenheit und Zukunft
Rekonstruktion und soziales Gedächtnis – wie Erinnerungen unsere Städte verändern 237
Marianne Rodenstein
Wunden heilen – Stadtentwicklung als Wiedergutmachung?
Das Beispiel Potsdam 256
Hermann Voesgen
Interkulturelle Öffnung und Diversity Mainstreaming als kommunaler Handlungsauftrag 275
Ayça Polat
Innovationen in der räumlichen Planung: Zum Wechselverhältnis von inhaltlicher Entfaltung und räumlicher Verbreitung des Neuen 294
Oliver Ibert, Gabriela B. Christmann, Johann Jessen und Uwe-Jens Walther
Automatisierung des (urbanen) Verkehrs – Neu-Erfindung oder Widerspruch zur ‘Europäischen Stadt’? 313
Jens S. Dangschat
Urbanität in Smart-City-Entwürfen und Stadtvisionen? Moderne Stadtentwicklung zwischen Songdo und Limerick 336
Martina Löw und Jörg Stollmann
Social Media, Algorithmen und die urbane Kultur: Plädoyer für eine kulturelle Transformation 344
Thomas Krämer-Badoni
Autor*innen 363
A propos de l’auteur
Norbert Gestring, Dr., ist Stadtsoziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Jan Wehrheim, Dr., ist Professor für Soziologie am Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik der Universität Duisburg-Essen.