In seinem literarischen Essay setzt sich Pedro Kadivar mit der Thematik der inneren und äußeren Migration auseinander. Strukturierendes Element ist dabei die Biographie des Autors: Einst im Iran geboren, emigrierte Kadivar erst nach Paris, später nach Berlin. Radikal in seiner Form der Integration, legte er die Muttersprache später gänzlich ab und unterdrückte so die eigene Herkunft. Neben persönlichen Einblicken in das Leben eines Migranten bietet der Essay Überlegungen über die Bedeutung der Migration in der Kunst und bezieht sich auf wichtige Figuren der Kunst- und Literaturgeschichte wie Dürer, Giorgione, Proust, Beckett und Hedayat.
A propos de l’auteur
Pedro Kadivar wurde 1967 in Shiraz/Iran geboren. 1983 immigrierte er nach Frankreich (Paris) und studierte dort an der Sorbonne Nouvelle Literatur- und Theaterwissenschaft. Außerdem arbeitete er ab 1988 bereits als Regieassistent an verschiedenen pariser Theatern. 1993 trat er ein Forschungsstipendium als Doktorand an der Universität Paris III an, wo er zugleich als Lehrbeauftragter tätig wurde. Nach einem Besuch in Berlin und einem dortigen Aufeinandertreffen mit Heiner Müller im Jahre 1992, ließ er sich 1996 ebenfalls in Berlin nieder, wo er weiterhin als Regieassistent arbeitete. 2002 promovierte er am Institut für Romanistik der Humboldt Universität zu Berlin über Marcel Proust. Seither inszeniert er in Berlin weiterhin Theaterstücke, so beispielsweise den zweiten Teil seiner Tetralogie Pièce d’hiver – Une
visite au musée (Winterstück – Ein Museumsbesuch), der 2008 sogar mit dem Preis Aide à la création des Centre National du Théâtre in Paris ausgezeichnet.