Entscheidende therapeutische Veränderungsprozesse vollziehen sich auf eine unserem Bewusstsein nur schwer zugängliche Weise. Jede Anpassung an Lebensumstände hängt fundamental von impliziten, nicht bewussten, präreflexiven und automatisierten Prozessen ab, die jenseits des Denkens und der Sprache liegen. Deshalb ist in den letzten Jahrzehnten das implizite Beziehungswissen immer stärker ins Blickfeld der interdisziplinären Forschung geraten. Es erweist sich als Bindeglied zwischen Psychologie und Biologie.
Aus Sicht der Psychoanalyse, der Bioenergetischen Analyse und der Analytischen Körperpsychotherapie arbeiten die Beiträger unterschiedliche Zugänge und Facetten des Impliziten als verkörperte Beziehungsdimension heraus. Dabei berücksichtigen sie unter anderem die Neurowissenschaften, die Säuglingsforschung und die neuropsychologische Gedächtnisforschung.
Mit Beiträgen von Michael B. Buchholz, Jörg Clauer, Peter Geißler, Sebastian Leikert, André Sassenfeld, Maria Steiner Fahrni und Thomas Stephenson
Table des matières
Inhalt
André Sassenfeld
Editorial
Peter Geißler
Einführende Gedanken zum Thema
Michael B. Buchholz
Wie sich implizites Wissen bei Therapeuten entwickelt
Eine Skizze
André Sassenfeld
Die implizite Domäne
Annäherungen an ihre Definition
Jörg Clauer
Die implizite Dimension in der Psychotherapie
Thomas Stephenson
Die sokratische Inversion
Über die sichere Unsicherheit unseres Wissens als relational-analytischer Ressource
Maria Steiner Fahrni
Implizites Beziehungswissen als Wegweiser in Träumen und im psychotherapeutischen Geschehen
Sebastian Leikert
Ödipus vergessend?
Eine kritische Anmerkung zum Begriff des impliziten Beziehungswissen
Peter Geißler
Langsame Therapie
Evolutionsbiologie und implizites Wissen.
Querverbindungen zur analytischen Körperpsychotherapie. Erste Gedanken