Religionen und religiöse Gemeinschaften weisen gegenwärtig Tendenzen sowohl zu mehr Liberalismus als auch zu mehr Fundamentalismus auf. Das religiöse Feld ist vielschichtiger geworden – und konfliktreicher. So führt Modernisierung nicht zwangsläufig zum Rückgang der Religionen, sondern zur Pluralisierung von Weltsichten und Wertsystemen. Dennoch ist die Säkularisierungsthese nicht einfach überholt. Richtig ist vielmehr die Einsicht, dass ein einflussreicher säkularer Diskurs dem religiösen Diskurs an die Seite getreten ist – dies lässt sich beispielsweise in Krankenhäusern studieren. Daher ist es erforderlich, zwischen einem innerreligiösen Pluralismus und dem Pluralismus von religiösen und säkularen Diskursen zu unterscheiden. Das Buch Bergers beansprucht, ein neues Paradigma zur Erfassung und Analyse dieses
aktuellen Pluralismus zu entwickeln.
Table des matières
Inhalt
Vorwort 7
Kapitel 1: Das Phänomen Pluralismus 15
Kapitel 2: Pluralismus und individueller Glaube 35
Kapitel 3: Pluralismus und religiöse Institutionen 57
Kapitel 4: Der säkulare Diskurs 79
Kapitel 5: Religion und multiple Modernitäten 101
Kapitel 6: Das politische Management von Pluralismus 117
Kommentare
Moderne Altäre im Alltagsleben 139 (Kommentar von Nancy T. Ammerman)
Auf dem Wege zu einem neuen religionssoziologischen Paradigma? 161 (Kommentar von Detlef Pollack)
Agentgetriebene Säkularisierung und chinesische Experimente mit multiplen Modernitäten 177
(Kommentar von Fenggang Yang
A propos de l’auteur
Peter L. Berger (1929-2017) war einer der renommiertesten Religionssoziologen weltweit. Er hatte Professuren u.a. an der New School for Social Research New York, an der Rutgers University sowie am Boston College und zuletzt an der Boston University. Zu seinen bekanntesten Büchern gehörte (gemeinsam mit Thomas Luckmann) ‘Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit’ (19. Auflage, 2003).