Das stille Nebeneinander von Zeit- und Umweltgeschichte hat sich in den letzten Jahren in Richtung eines beredten Austauschs bis hin zu punktueller Kooperation gewandelt. Dazu beigetragen haben nicht nur gesellschaftlich wirkmächtige Umweltfragen wie die ‘Klimakrise’, sondern auch der Umweltgeschichte zugehörende oder nahestehende Historiker:innen des 20. Jahrhunderts. Die Beiträge dieses Heftes erkunden das Erkenntnispotenzial eines umwelthistorischen Blicks auf Österreich im 20. Jahrhundert anhand verschiedener Themen: die Ressourcenmobilisierung und dagegen erhobene Proteste im Nationalsozialismus, die Beschleunigung der Material- und Energieflüsse und daran entzündete Debatten durch den Marshall-Plan, der gesellschaftliche Naturverbrauch und die mobilisierte Umweltbewegung in den 1970er-Jahren sowie fotografische Repräsentationen der österreichischen Petro-Moderne.
The silent coexistence of contemporary and environmental history has changed into an eloquent exchange and has initiated several cooperations in recent years. This is due both to socially-influential environmental challenges as the ‘climate crisis’ and 20th century historians who are closely linked with environmental history. The contributions in this issue explore the potential of an environmental-historical view of Austria in the 20th century on the basis of various aspects: the mobilisation of resources and protests against it during Nazism, the acceleration of material and energy flows and the respective debates ignited by the Marshall Plan, the social consumption of nature and the mobilised environmental movement in the 1970s, as well as photographic representations of Austrian petro-modernity.
A propos de l’auteur
Dr. Matthias Marschik ist Universitätsdozent und Lehrbeauftragter der Universitäten Wien, Salzburg und Klagenfurt.