Verwoben in neue Narrative erlebt die Figur »Lili Elbe« gegenwärtig eine populärkulturelle Renaissance. Projektionsfläche für öffentliche Verhandlungen von Geschlecht und Identität wird sie jedoch schon zur Weimarer Zeit.
Vermeintlich als Mann geboren und operativ transformiert avanciert Elbe 1931 zum Sinnbild moderner Medizin: perfekter Hermaphrodit und erste technologisch geschaffene Frau zugleich. Über ihre mediale Präsenz figuriert sie zudem als Prisma für subjektivitätsregulierende Diskurse. Sabine Meyers transdisziplinäre Studie nimmt sich der komplexen Zusammenhänge hinter der Projektion erstmals umfassend an und eröffnet neue und kritische Perspektiven für eine Historiographie von Trans*.
A propos de l’auteur
Sabine Meyer, geb. 1979, promovierte am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. Schwerpunkte ihrer Forschungsarbeiten liegen in Fragen nach Identität und Körperlichkeit in ihrer medialen sowie ästhetischen Verhandlung und Wahrnehmung. Neben akademischen und kulturellen Projekten ist sie als wissenschaftliche Beraterin in der Filmbranche tätig.