Spätmoderne Bestattungskultur befindet sich im Wandel. Dies zeigt sich auf der Phänomenebene der Grabgestaltung ebenso wie in der rituellen Begehung des letzten Abschieds. Seit einigen Jahren positionieren sich beide Großkirchen auf dem Markt sepulkraler Möglichkeiten mit ihren Kirchenkolumbarien bzw. Urnenkirchen: Als Reaktion auf die Anonymisierung in der Bestattungskultur und den Prozess der Kirchenumnutzung ist die namentliche Beisetzung in sakralem Ambiente nun wieder möglich.
In dieser Studie wird dargelegt, wie durch die sepulkrale Nutzung von Gotteshäusern kirchliche Handlungsfelder im Spannungsfeld von Architektur, Liturgie, Seelsorge und Erinnerungskultur Gestalt annehmen.
A propos de l’auteur
Dr. Sieglinde Sparre ist Vikarin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.