Das Sammeln ist als Kulturtechnik zu begreifen, die synchron verschiedene Ausprägungen kennt und diachron einem beständigen Wandel unterliegt. Sammlungen sind Resultate spezifischer Praktiken: Sie spiegeln in ihrer epistemologischen und ästhetischen Anordnung die kulturellen Ordnungen und Topographien ihrer Zeit, wodurch sie Wissensräume ab- und ausbilden. Die Beiträger*innen dieses Readers fokussieren auf sammlungsbezogene Wissens- und Kulturgeschichten und etablieren damit eine interdisziplinäre kulturwissenschaftliche Sammlungsforschung – ein innovativer Ansatz, der sammlungs- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge multiperspektivisch sichtbar macht.
A propos de l’auteur
Susanne Rau (Prof. Dr.) ist Professorin für Geschichte und Kulturen der Räume in der Neuzeit an der Universität Erfurt und dort Programmbeauftragte für den Masterstudiengang »Sammlungsbezogene Wissens- und Kulturgeschichte«. Sie forscht zur Stadt-, Religions- und Kartographiegeschichte in Europa und Südasien. Für ihre wegweisenden Arbeiten zur historischen Raumforschung erhielt sie 2023 den Thüringer Forschungspreis für Grundlagenforschung.