Verfaultes Korn im Brot, gepanschter Wein, Pferdefleisch in der Lasagne, Hühner im Käfig oder Metallspäne in der Milch – die Liste der Lebensmittelskandale ist lang. Die Beiträger_innen dieses Bandes nehmen Lebensmittelskandale des 19. und 20. Jahrhunderts aus einer wissenshistorischen Perspektive in den Blick: Sie hinterfragen solche Medienereignisse um die Herstellung, den Handel oder den Konsum von Nahrungsmitteln in ihrem Verhältnis zu bestehenden Wissensordnungen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf unterschiedlichen Formen des Wissens, die teils miteinander konkurrierten, teils aber auch in den Debatten konvergierten – die Beiträge interessieren sich für wissenschaftliches Wissen ebenso wie für Alltags- und Erfahrungswissen, welches im Zuge von Lebensmittelskandalen immer wieder von entscheidender Bedeutung für die Wahrnehmung derselben war.
A propos de l’auteur
Dr. Swen Steinberg ist Historiker, er lehrt und forscht als Assistant Professor und Postdoctoral Researcher am Department of History der Queen’s University in Kingston/Ontario. Zudem ist er Affiliated Scholar des German Historical Institute in Washington/DC und dessen Pacific Regional Office an der University of California Berkeley.
Prof. Dr. Frank Jacob, geb. 1984, studierte von 2004 bis 2010 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg sowie an der Osaka University Geschichte und Japanologie. 2012 wurde er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Fachbereich Japanologie mit einer Arbeit zu Geheimgesellschaften in Deutschland und Japan promoviert. Nach Tätigkeiten als Lehrbeauftragter an der Friedrich-Alexander-Universität und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wurde er 2013 zum Wissenschaftlichen Assistenten am Lehrstuhl für Neueste Geschichte I der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg bestellt. 2014 erhielt er einen Ruf auf eine Tenure-Track-Professur für Welt- und Globalgeschichte ab 1500 an die City University of New York, 2018 einen Ruf auf eine Professur (tenured) für Globalgeschichte (19. und 20. Jahrhundert) an die Nord Universitet, Norwegen.