Der Band ‘Film. Bild. Wirklichkeit. Reflexion von Film – Reflexion im Film’ geht über das Konzept von Reflexivität hinaus, welches semiotisch orientierte Literatur- und Medienwissenschaften als Durchbrechung der Illusionswirkung fiktionaler Bilder, Texte und Filme entwickelten. Hier wird Reflexivität im Spannungsfeld filmischer Wirklichkeitskonstitution und außerfilmischer Wirklichkeit erforscht, die sich auf verschiedene Ebenen des Films bezieht und verschiedene Aufgaben erfüllen kann. So können beispielsweise reflexive Elemente im Spielfilm wie im Dokumentarfilm die Authentizität der Darstellung außer-filmischer Wirklichkeit bekräftigen, etwa der Herstellung der Wirklichkeit des Films oder der dargestellten Wirklichkeit einer anderen Kultur.
Das komplexe Zusammenspiel von Reflexivität und filmischer Wirklichkeitskonstitution wird bewusst anhand drei zentraler Filmgattungen wie dem narrativen Spielfilm, dem nicht fiktionalen Film und dem Animationsfilm untersucht, um Einsichten in die Vielfalt und Systematik der Formen und Funktionen reflexiver Momente zu gewinnen, was beispielsweise die Materialität des Films und die Partizipation der Betrachter angeht. Zu den Beispielen zählen Dogma-Filme, Hindi-Filme, Literaturverfilmungen, Musikvideos, Dokumentarfilme, ethnografische Filme, Experimentalfilme, Comic-Adaptierungen und postmoderne Animationsfilme.
Table des matières
Thomas Metten / Michael Meyer
Reflexion von Film – Reflexion im Film
Oliver Jahraus
Inception. Mediale Reflexion im Film
Jens Bonnemann
Zeit-Bild und Roman. Gilles Deleuze, Walter Benjamin, Michail Bachtin und die Krise des Erzählens in Film und Literatur
Thomas Metten
Sichtbar gemachtes Sehen. Medienreflexion als ästhetische Erfahrung von Film
Andreas Böhn
Mockumentary als Reflexion von dokumentarischer Authentizität
Timo Rouget
Die Errettung der äußeren Wirklichkeit: Siegfried Kracauer und DOGMA 95
Rüdiger Heinze
Ist die Kamera schon an? Selbstreflexion, Wirklichkeit und Authentizität im Handkamerafilm
Christoph Houswitschka
Transmediale Selbstreflexivität in Stephen Poliakoffs Shooting the Past (1999)
Martin Holtz
Adaptation: Interpretation
Michael Meyer
Das Gespenst als Medium und das Medium als Gespenst: (Re-)Medialisierung in Almereydas postmodernem Hamlet (2000)
Lucia Krämer
Positionsbestimmungen Bollywoods: Selbstreflexive Hindi-Filme
Stefan Neuhaus
Metafiktion im neueren Animationsfilm. Von Who framed Roger Rabbit über The Curse of the Were-Rabbit und Despicable Me bis Frankenweenie
Andreas Rauscher
Die Errettung der gezeichneten Wirklichkeit – Harvey Pekars transmedialer Comic-Realismus in American Splendor
Lisa Hrubesch
›Screening Back‹. Found-Footage-Musikvideos als postkoloniale Strategie der De- und Rekonstruktion filmischer Wirklichkeiten
Sebastian Domsch
Selbstreflexive Implikationen des animierten Dokumentarfilms: Ari Folmans Waltz with Bashir
Frank Thomas Meyer
Nur dabei statt mittendrin? Selbstreferenzialität und Selbstreflexivität im interaktiven Dokumentarfilm
Andreas Ackermann
Der Betrachter ist im Bilde: Reflexivität im ethnografischen Film
Angela Krewani
Labore des Visuellen. Zum Verhältnis von wissenschaftlichem, dokumentarischem und fiktionalem Film
A propos de l’auteur
Thomas Metten, Dr., M.A., geb. 1977, ist seit 2009 Akademischer Rat am Institut für Germanistik und am Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau. Michael Meyer, Prof. Dr. phil. habil., Jg. 1958, ist seit 2002 Lehrbeauftrager für anglophone Literaturen an der Universität Koblenz-Landau.