Die Herausgeber*innen haben ein breites Spektrum an Autor*innen eingeladen, ihre Vorstellungen darüber, wie eine herrschaftsfreie, demokratische Wirtschaft organisiert werden könnte, einmal ganz konkret auszubuchstabieren. Herausgekommen ist ein Band mit Texten von Schriftsteller*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen über partizipatorische Planwirtschaft, vernetzte Räte und politische Selbstbestimmung bis hin zu rechtlichen Perspektiven, philosophischen Praktiken oder reproduktiven Fragen einer zukünftigen Ökonomie.
Der Soziologe Jens Kastner und der Politikwissenschaftler John Holloway thematisieren grundlegende Werte einer herrschaftsfreien Gesellschaft. Die Soziologin Ilse Lenz berichtet über Gesellschaften, in denen Frauen Macht innehaben, ohne Herrschaft auszuüben, die feministische Politologin Savvina Chowdhury referiert über Reproduktionsarbeit in einer partizipatorischen Wirtschaft und deren Begründer Michael Albert und Robin Hahnel stellen ihre Vision vor. Der Schriftsteller Ilija Trojanow bringt sich ebenso ein wie die Künstlerin Nika Dubrovsky, die mit Noam Chomsky über die Ideen von David Graeber spricht. Allen Beiträgen und Beiträger*innen ist die Hoffnung gemein, der lebendigen und bunten Vielfalt der Möglichkeiten einer herrschaftsfreien Gesellschaft endlich auch in der wissenschaftlichen und öffentlichen Debatte Gehör zu verschaffen.
A propos de l’auteur
Gözde Okcu studierte von 2005 bis 2011 Soziologie in Istanbul und von 2014 bis 2017 Gesundheitspädagogik in Freiburg. Sie war in der Türkei in NGOs im ökologischen Bereich und in Deutschland in der interkulturellen Pädagogik tätig. Seit 2017 arbeitet sie am Institut für Soziologie der Pädagogischen Hochschule Freiburg zu den Themen soziale und gesundheitliche Ungleichheit und soziallagenorientierte Gesundheitsförderung und promoviert über den Life-Skills-Ansatz in der Gesundheitsförderung.