E-Portfolios und digitale Lerntagebücher, Social Networks und Bewertungs-Plattformen für Schulen, Lehrer und Lehrveranstaltungen – die aktuellen Entwicklungen der Medientechnologie fördern Transparenz und Öffentlichkeit. Durch die damit zusammenhängenden Kulturtechniken entwickeln sich neue Formen von Kontrolle und Selbstkontrolle. Die Individuen übernehmen selbst die Verantwortung für ihre Bildung. Durch freiere Wahl der Lernwege und -ziele verlieren traditionelle Verfahren der Leistungsmessung und Zugangsberechtigung an Bedeutung. Lernende können für ihre Kompetenzen und Talente direkt um Anerkennung werben. Die Liberalisierung von Bildung geht aber mit ihrer Ökonomisierung einher. Der Gegenstand der bildenden Bemächtigung ist nicht mehr die Welt, sondern die eigene Vita.
Vor dem Hintergrund der ambivalenten Mechanismen von Kontrolle und Selbstkontrolle eröffnen die Beiträge in diesem Band ebenso weite wie fokussierte Perspektiven auf neue Medientechnologie und die Konjunktur des Portfolios in der Bildung.
A propos de l’auteur
Dr. Torsten Meyer ist Professor für Kunst und ihre Didaktik an der Universität zu Köln.
Dr. Kerstin Mayrberger ist Juniorprofessorin für Medienpädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Stephan Münte-Goussar ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Arbeitsbereich Bildung und Ökonomie der allgemeinen Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg.
Christina Schwalbe ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg im Multi Media Studio des Fachbereichs Erziehungswissenschaft.