In Deutschland spricht man vom „Ende der Welt“, in Polen vom „Wilden Westen“, wenn das Gebiet an Oder und Neiße gemeint ist. Nirgendwo sind sich Deutsche und Polen näher als dort: beim Einkaufen und Tanken, beim Studieren und bei der Arbeit. Im Grenzgebiet ist vieles in Bewegung gekommen, wenn oft auch alte Vorurteile weiter bestehen. Manchmal haben sich die Verhältnisse sogar umgekehrt: In Vorpommern schaut man voller Erwartungen nach Stettin, in Görlitz hofft man auf Zgorzelec.
Was aber wird der Beitritt Polens zur Europäischen Union bringen? Wird das Grenzgebiet wieder in die Mitte rücken oder wird die Entwicklung einfach über die Region hinweggehen?
Uwe Rada hat sich in das Zwischenland zwischen Deutschland und Polen, West und Ost begeben, wo längst etwas Neues entstanden ist: ein grenzüberschreitendes Laboratorium an der Schnittstelle zwischen „altem“ und „neuem“ Europa. Bei der Beobachtung von Erfolg und Scheitern der Pioniere und Projekte im Zwischenland zeichnen sich Wege ab, die in die Zukunft weisen.
A propos de l’auteur
Uwe Rada, 1963 geboren in Göppingen, lebt seit 1983 in Berlin. Er ist seit 1992 Redakteur bei der taz und befasst sich schon einige Jahre intensiv mit dem Grenzland zwischen Polen und Deutschland. Zuletzt erschien von ihm ‘Berliner Barbaren. Wie der Osten in den Westen kommt’ (Berlin 2001).