Essay aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Deutschlands – 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: cum laude, Universität Bielefeld (Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie), Veranstaltung: Rigorosum, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die folgenden Thesen:
1: Shulamit Volkov: Der Antisemitismus breitete sich als kultureller Code einer rechtsbürgerlichen Subkultur in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreiches aus.
2: Walther Rathenau: Die preußische Judenpolitik ist „rückständig, falsch, unzweckmäßig und unsittlich“ (1911).
3: Hans Rosenberg: Der moderne Antisemitismus ist als „säkularer Trendwechsel“ des traditionellen Antisemitismus im Bedingungsgeflecht der Großen Depression (1873-1895) zu bewerten.
4: Hans-Ulrich Wehler: Die Existenz einer Kontinuitätslinie vom modernen, rassistischen Antisemitismus zum NS-Antisemitismus bleibt unbestreitbar.
5: Hans-Günter Zmarzlik: Der Antisemitismus im Kaiserreich bis 1915 war weder ein dominierendes Thema, noch von bedrohlicher Größenordnung.
6: Werner Jochmann: Die Gefährlichkeit des Antisemitismus bestand in seiner Bindungsfähigkeit mit sozialdarwinistischen und nationalistischen Anschauungen.
7: Helmut Berding: Das soziale Substrat des ansteigenden Antisemitismus während des Ersten Weltkriegs war im national-konservativen Lager, bei der Regierungspolitik und den rechtsradikalen Verbänden zu suchen.