Was heißt es, fremd zu sein, sich fremd zu fühlen, als Fremder gesehen zu werden?
Dieser Band beschreibt, diskutiert und reflektiert die wichtigsten Ansätze von Fremdheit und Fremdsein.
Über mehrere transdisziplinäre Zugänge wird sowohl die Figur des und der Fremden als auch die Erfahrung von Fremdheit betrachtet.
Das Buch führt umfassend in ein hochaktuelles Thema ein.
Table des matières
1. Begriffsklärungen: Fremd, anders, ausländisch 15
1.1. Die Relationalität des Fremden 15
1.2. Formen des Alteritären 17
1.3. Alterität und Raum 24
1.4. Fremdheit als transdisziplinäres Paradigma 29
2. Die Konstruktion des Anderen in der französischen Nachkriegsphilosophie 35
2.1. Der „gespenstische Schatten“ Hegels 35
2.2. Die Entdeckung des Anderen im postkolonialen Frankreich 37
2.3. Hegels Phänomenologie des Geistes. Lektüre des Abschnitts über Herr und Knecht 42
2.4. Kojèves ‚Re-Vision‘ von Hegels Konzeption von Herr und Knecht 48
2.5. Kommentar und Kritik an Kojèves Konzept von Alterität 59
2.6. Die Hölle, das ist der Andere: Sartre 66
3. Freuds Hoffmann-Lektüre und ihre Spuren in Julia Kristevas Theorie der Fremdheit 73
3.1. Romantik und Psychoanalyse: Das Andere der Vernunft 73
3.2. Das Unheimliche als Fremdes und Vertrautes. Freuds Lektüre von E. T. A. Hoffmann 75
3.3. Fremde sind wir uns selbst: Julia Kristeva 88
3.4. Exkurs: Adelbert von Chamisso 92
4. Emmanuel Lévinas: Die Vorgängigkeit des / der Anderen 100
4.1. Zeitlichkeit und Alterität 100
4.2. Die Genese der Theorie von Lévinas und ihr Widerhall im Werk von Jacques Derrida 101
4.3. Lévinas erster programmatischer Text Die Zeit und der Andere 105
4.4. Die Erotik des geschlechtlichen Paares als Modell von Alterität 107
4.5. Die Vorgängigkeit des Anderen 111
4.6. Von der Intimität zur Allgemeinheit des Anderen 114
5. Bernhard Waldenfels: Fremdheit in der Moderne 121
5.1. Überblick und Einführung 121
5.2. Der Stachel des Fremden. Frage und Antwort 123
5.3. Die Figur der Verflechtung 126
5.4. Das Fremde als Springpunkt von Erfahrung 129
5.5. Aneignung und Enteignung 130
6. Georg Simmel und Alfred Schütz: Fremdheit in soziokulturellen Bezügen und in der Lebenswelt. Mit einem Exkurs zu Carl Schmitt und Werner Sombart sowie zu gegenwärtigen Ansätzen in der Soziologie 134
6.1. Vorbemerkung 134
6.2. Einschluss im Ausschluss: Die Figur des Fremden bei Georg Simmel 134
6.3. Der Fremde als Feind: Carl Schmitt 147
6.4. Die Funktion des Fremden im Eigenen: Werner Sombart 149
6.5. Der Fremde als Ankommender: Alfred Schütz 153
6.6. Beiträge zur sozialen Konstruktion des Fremden in der gegenwärtigen Soziologie
6.7. Beiträge zur sozialen Konstruktion des Fremden in der gegenwärtigen Soziologie
7. Ich ist ein Anderer (Rimbaud). Das gespaltene Ich: Jacques Lacans Theorie des 174
7.1. Vorbemerkung 174
7.2. Vom doppelten Ich zum Spiegelstadium 175
8. Imagologie: Von der Aachener Schule zu Edward Said und Homi K. Bhabha 189
8.1. Imagologie als Methode und Teildisziplin der Vergleichenden 189
8.2. Edward Said: Orientalism 195
8.3. Homi Bhabha: ‚Hybridität‘ und Dritter Raum 206
8.4. Die Frage des Anderen. Homi Bhabhas Konzept von Fetisch und Mimikry 212
9. Dekonstruktion: Derrida und Nancy 221
9.1. Jacques Derrida: Das fremde Tier, der Mensch 221
9.2. Jean-Luc Nancy: Der Fremde als Eindringling 240
10. Differenz und Fremdheit der Geschlechter 248
10.1. Das andere Geschlecht. Diskurslinien nach Beauvoir 248
10.2. Luce Irigaray: Das Geschlecht, das nicht eins ist 253
10.3. Das weibliche Gefäß als Gestaltungsprinzip: Der Ort, der Zwischenraum 260
10.4. Weiblichkeit als Maskerade: Joan Riviere 265
11. Das Fremdwerden des Eigenen. Theorien der Entfremdung 273
11.1. Karl Marx, Die Pariser Manuskripte 273
11.2. Nach Heidegger und Marx: Günther Anders’ Diagnose der Weltfremdheit des Menschen 287
12. Die Übersteigerung des Fremden: Das Phantastische, das Wunderbare, das Unheimliche 295
12.1. Diskursbegründung: Tzvetan Todorov 295
12.2. Liminalität des Fremden: Das Phantastische 303
13. Übersetzung als Agentur von Fremdheit und Differenz: Benjamin, Steiner, Buden 311
A propos de l’auteur
Prof. Dr. Wolfgang Müller-Funk war Professor an der Universität Wien. Seit 2018 hält er eine internationale Lehr- und Forschungstätigkeit, zuletzt am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), Wien sowie an der Universität Sapienza in Rom.