Alle reden vom Gehirn. Auch Annalena von Freihausen, in China aufgewachsene Kulturanthropologin, und der deutsche Neurowissenschaftler Felix Trittau tun dies. Und sie stolpern in ihren Gesprächen immer wieder über große Unterschiede in Wahrnehmung und Denken von Menschen verschiedener kultureller Herkunft. Tickt das Gehirn eines Chinesen anders als das eines Amerikaners? Lassen sich kulturelle Unterschiede in Gehirnstrukturen erkennen? Wie nehmen Menschen in verschiedenen Regionen der Welt Emotionen wahr, ihre eigenen ebenso wie die ihrer Mitmenschen? Wie kommt die Welt ins Gehirn – aber vor allem: Wie kommt die Kultur in Kopf?
Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt einer spannenden neuen Forschungsrichtung: der kulturellen Neurowissenschaften. Georg Northoff gelingt es in diesem ungewöhnlich Buch, deren Faszination einzufangen und eigene Denkprozesse anzuregen.
Table of Content
Prolog.- 1 Von Pagoden und großen Fischen oder: Die Kultur der Wahrnehmung.- 2 Von Beethoven und der Erhu-Tradition oder: Die musikalische Kultur.- 3 Vom Fingertrommeln und von Hirnschwingungen oder: Die Kultur des Rhythmus.-4 Von Pulsschlägen und sexueller Attraktivität oder: Die Körperkultur.- 5 Von Erdbeben und dem Selbstwertgefühl oder: Die Kultur der Emotionen.- Von Brustschmerzen und tiefer Niedergeschlagenheit oder: Die Kultur der Depression.- 7 Von sozialen und nicht-sozialen Gefühlen oder: Der Kulturschock des Ich.- 8 Kultur im Gehirn oder Gehirn in der Kultur?.- Epilog.
About the author
Georg Northoff studierte Medizin und Philosophie in Hamburg, Essen, Bochum und New York. Er war Professor für Neuropsychiatrie und Neurophilosophie und Direktor des Labors für Bildgebung und Neurophilosophie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seit Mitte 2009 hat er einen eigens für ihn geschaffenen Lehrstuhl für Geist, Gehirn und Neuroethik an der University of Ottawa in Kanada inne. Northoff gehört weltweit zu den wenigen Wissenschaftlern, die eine interdisziplinäre Kombination aus Psychiatrie, Philosophie und Neurowissenschaften vertreten. Sein Ziel ist es, das Gehirn in all seiner Komplexität zu verstehen, und er begibt sich dafür auf Reisen in verschiedene Kulturen und Disziplinen.