Arthur Schnitzler begründete seinen Ruhm als Erzähler mit der psychologisch wie formal überaus präzise gestalteten Novelle „Sterben“. Bisher galt die überlieferte Textgestalt dieses Werks als unproblematisch. Der Vergleich sämtlicher Drucke, die der S. Fischer Verlag zu Lebzeiten des Autors besorgte, vermittelt ein anderes Bild. Zahlreiche Eingriffe, vor allem Tilgungen, wurden genau in jenem Zeitraum durchgeführt, in dem Schnitzler die Novelle nie gelesen haben will. Die nun vorliegende historisch-kritische Ausgabe greift für den edierten Text zum ersten Mal auf den Erstdruck der Novelle in der „Neuen Deutschen Rundschau“ (1894) zurück. Sie bietet außerdem Faksimiles der handschriftlichen Textzeugen; diesen steht eine Transkription zur Seite, deren typographische Form eigens für Schnitzlers schwierigen Schriftduktus entwickelt wurde. Erschlossen wird der Text durch einen kritischen Apparat, einen Einzelstellenkommentar und einen Editionsbericht, der detailreich die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte nachzeichnet.
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Gerhard Hubmann, Universität Wien, Österreich.