Gerhard Schmidt, der im Juni 1945 zum kommissarischen Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Egelfing/Haar bei München bestellt wurde, beschrieb in dem Buch „Selektionen in der Heilanstalt 1939 – 1945“ etwas, was er dort vorgefunden hatte: Das Töten von Patienten der Klinik, Kindern und Erwachsenen, durch Medikamente und durch Verhungern. Fast 20 Jahre lang war das Buch unerwünscht. Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat versagt, sich zu der eigenen Verantwortung zu bekennen. Erst 1965 konnte das Buch erscheinen. Gerhard Schmidt hat diesen Weg in seinem Text „Das unerwünschte Buch“ beschrieben. Die erstmals vergebene Wilhelm-Griesinger-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde wurde 1986 an Gerhard Schmidt verliehen. Das Buch erscheint nun in einer neuen Auflage, erweitert um wichtige Texte zur Psychiatrie im Nationalsozialismus.
Table of Content
1. Sektion: Selektion in der Heilanstalt.- 2. Sektion: Vom Rassenmythos zu Rassenwahn und Selektion.- 3. Sektion: Nachruf.
About the author
Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider: Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Aachen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen; Adjunct Professor of Psychiatry an der School of Medicine der University of Pennsylvania, Philadelphia. Past Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN)