Was bringt einen Vater dazu, Frau und Kind zu ermorden? Hauptmanns ‘Bahnwärter Thiel’ zeigt, wie ‘unverwüstliches Phlegma’ in Wahn und Wut umschlagen kann. 1887 entstanden und 1888 gedruckt, ist die novellistische Studie der wohl bekannteste Prosatext des Autors. Sein ‘unerhört modernes’ Frühwerk wird hier unter Einbezug späterer Ausgaben nach dem Erstdruck von 1888 präsentiert.
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Bahnwärter Thiel. Novellistische Studie aus dem märkischen Kiefernforst
Anhang
Zu dieser Studienausgabe
Anmerkungen
Literaturhinweise
Nachwort
About the author
Gerhart Hauptmann (15.11.1862 Ober-Salzbrunn [Schlesien] – 6.6.1946 Agnetendorf [Schlesien]) gehört zu den bedeutendsten Vertretern des Naturalismus. Nach einer abgebrochenen Lehre als Landwirt und dem zweijährigen Studium der Bildhauerei in Dresden reifte während einer Italienreise und dem Umzug nach Erkner in der Nähe von Berlin der Entschluss, freier Schriftsteller zu werden. Seine Mitgliedschaft im naturalistisch geprägten Dichterverein ‘Durch’ prägte ihn stark. So befassen sich seine Werke überwiegend mit der Idee der Weichenstellung des Menschen durch seine Herkunft. Handelt beispielsweise ‘Vor Sonnenaufgang’ – sein erster Erfolg als Dramatiker – vom Niedergang einer Bauernfamilie, schildert Hauptmann in der novellistischen Studie ‘Bahnwärter Thiel’ die Ohnmacht der Arbeitergesellschaft gegenüber der aufkommenden Industrialisierung. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Familiendrama ‘Die Weber’, das den Weberaufstand im Jahre 1844 thematisiert. Für sein dramatisches Werk wird Hauptmann 1912 mit dem Literaturnobelpreis geehrt.