Die Einführung neuartiger Therapieformen in der deutschen Psychiatrie von 1918 bis 1945 im internationalen Kontext und Vergleich.
Der Erste Weltkrieg markierte in den Psychiatrien aller kriegführenden Staaten eine Wende, galt doch die scheinbar erfolgreiche Behandlung der »Kriegsneurotiker’ als therapeutischer Durchbruch. Es begann das Zeitalter der »heroischen Therapien’, die den therapeutischen Erfolg ohne Rücksicht darauf suchten, ob sie den Patienten einem Risiko aussetzten, ihm Schmerzen zufügten oder ihm Angst machten.
Table of Content
Aus dem Inhalt:
Philipp Rauh: Die militärpsychiatrischen Therapiemethoden im Ersten Weltkrieg und deren Nachkriegsrezeption
David Freis: Psychiatrische Diagnosen des Politischen und die Novemberrevolution 1918/1919
Rainer Herrn: Die Psychoanalyse an der Charité
Cornelius Borck: Die Internationale der Großen Therapien und die Diskussion in Deutschland
Urs Germann: Therapeutischer Aufbruch in der Schweizer Psychiatrie 1918 – 1939
Joost Vijselaar: History of Electro-Convulsion-Therapy (ECT) in the Netherlands
Jean-Christophe Coffin: New therapeutics in interwar France
Sascha Lang: Die Siemens-Reiniger-Werke und die Entwicklung des Elektrokrampftherapiegerätes ‘Konvulsator (I-III)’
Ioanna Mamali: Von der Zwangstherapie zur ‘Euthanasie’
Gerrit Hohendorf: Die Schocktherapieverfahren und die Organisationszentrale der nationalsozialistischen ‘Euthanasie’ in der Tiergartenstraße 4, 1939 – 1945
About the author
Volker Roelcke, Professor für Geschichte der Medizin, Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Universität Gießen. Forschungsschwerpunkte: Medizin- und Wissenschaftsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte und Ethik der Forschung am Menschen, Anthropologie in der Medizin.
Hans-Walter Schmuhl, geb. 1957, apl. Prof. für Neuere Geschichte an der Universität Bielefeld. Forschungsschwerpunkte: Wissenschafts- und Medizingeschichte im Nationalsozialismus, Diakoniegeschichte, Stadtgeschichte.