Welche Alltagspraxen führen dazu, dass sich behinderte Identitäten ausbilden? Durch die Dokumentation der 16 Lebensgeschichten und -entwürfe von Menschen mit ›geistiger Behinderung‹ geht Hendrik Trescher der Frage nach, wie diese ihren Alltag erfahren.
Er legt dar, wie diese Menschen in ihrem Lebenslauf immer wieder an Diskursteilhabebarrieren stoßen und so letztlich behindert werden. Wie komplex und gleichsam radikal wirkmächtig solche Barrieren sein können, zeigt er u.a. durch Aufdecken der Zusammenhänge zwischen Behinderung und der Funktionslogik von Hilfestrukturen, die – häufig auch in ihrer Ausprägung als pädagogische Protektorate – letztlich selbst behindernd wirken.
About the author
Michael Börner (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Erziehungswissenschaftler am Institut für Erziehungswissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der Inklusionsforschung, Biographieforschung und pädagogischen Organisations- und Praxisforschung – v.a. im Kontext von Kindheit, Alter, »geistiger Behinderung« und Demenz.