Das Handbuch bietet insgesamt etwa 23 exemplarische, zum Teil sehr umfangreiche Abhandlungen zu Diskursen und Themenkomplexen der Gelehrten- und Wissenschaftskultur der Frühen Neuzeit (15.-18. Jh.), die in dieser Epoche zwischen Mittelalter und Moderne maßgeblich und orientierend gewesen sind. Gemeinsam ist den Beiträgen die Nähe zu den historischen Quellen und deren breite Dokumentation. Die einführende und problemorientierte Darstellung überwiegt gegenüber philologischen Spezialinteressen. Dem Charakter seiner Beiträge nach ist das Handbuch deshalb gleich weit entfernt von einem Lexikon und von einer Sammlung von Einzelstudien. Zu den behandelten Diskursen gehören Petrarkismus, die Ciceronianismus-Debatte und Probleme des Kunstvergleichs, Konfessionalisierung und Konversion, Mythographie, Psychagogik und die Geschichte der Gelehrtenrepublik und des Streits zwischen ‘antiqui’ und ‘moderni’, jüdische Religionsphilosphie und christliche Kabbala, der Weg des Deutschen zur Wissenschaftssprache, Paracelsismus und Medizin, Paläontologie Alchemie und Magie, Rhetorik und Dialektik, die Frage der Ur- und Universalsprachen, die frühe Hermeneutik und Theorien der Politik im Anschluß an Machiavelli. Jeder Beitrag zeichnet den jeweiligen Diskurs in seinen Varianten, Protagonisten und seinem geschichtlichen Verlauf nach. Insgesamt wurden sechs Rubriken berücksichtigt: 1. Philologie / Rhetorik / Literatur, 2. Kulturen, 3. Theologie / Konfessionen, 4. Philosophie, 5. Recht / Politik, 6. Naturforschung / Medizin.
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Herbert Jaumann, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.