Es war ein Krieg, der mit einer Lüge begann und mittels fortgesetzter Lügen in die Länge gezogen wurde; er war weder aus der Luft noch am Boden zu gewinnen, egal, wie viele zusätzliche Truppen ins Feld geschickt wurden; er war von Kriegsgräueln und Kriegsverbrechen, von Folter, Gefangenenmord und Massakern gekennzeichnet, ging mit einer faktischen Aufhebung des internationalen Kriegsrechts einher und wurde trotz des Wissens um die Unerreichbarkeit seiner Ziele Jahr um Jahr fortgesetzt.
Die Rede ist vom Vietnamkrieg der Jahre 1965 bis 1975, der in der historischen Rückschau wie ein ‘Schwellenkrieg’ zwischen dem 20. und 21. Jahrhundert erscheint.
Gestützt auf bisher unbekannte Quellen aus amerikanischen Archiven, rekonstruiert Bernd Greiner die Geschichte des längsten und gewalttätigsten Krieges nach 1945. Dabei wird deutlich, warum ein Krieg ohne Fronten im Desaster enden musste und weshalb dennoch zehn Jahre vergingen, ehe eine im Grundsatz verfehlte Politik korrigiert werden konnte – und welche Erbschaft aus dieser Zeit bis heute nachwirkt.
विषयसूची
Einleitung
Kriegsherren
Die Dynamik eines asymmetrischen Krieges
Politische Weichenstellungen
Generale
Militärische Weichenstellungen
‘In the Line of Fire’: Das Zivil im Abnutzungskrieg
Offiziere
Die ‘Vietnam Only’-Armee
Die ‘Rules of Engagement’
Zuschauer, Komplizen und Mittäter
Krieger
‘Grunts’ und Cracks
Selbstzeugnisse
‘Them and Us’
Hass und Selbsthass
Selbstermächtigung
1967 – Todesschwadrone in den nördlichen Provinzen
‘Indianerland’
‘Task Force Oregon’
Quang Ngai und Quang Tin
Skalpjäger
16. März 1968 – Die Massaker von ‘My Lai (4)’ und
‘My Khe (4)’
Generale
Offiziere
Krieger
1968-1971 – Abnutzungskrieg in den südlichen Provinzen
Mehrere ‘My Lais’?
Operation ‘Speedy Express’
Verwischte Spuren
Richter
Kriegsrecht und militärische Rechtskultur
Ermittlungen
Prozesse
Schluss
Dank
Abkürzungsverzeichnis
Quellen
Literatur
Register
Zusammenstellung der Kampftruppen
Militärische Ränge und ihre deutschen Äquivalente
लेखक के बारे में
Bernd Greiner, Prof. Dr. phil.
Historiker, Politikwissenschaftler und Amerikanist, seit 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung; lehrt am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg. Er arbeitet zur US-amerikanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf der Erforschung des Kalten Krieges, der Beziehungen zwischen Militär und Zivilgesellschaft seit 1900, des deutsch-amerikanischen Verhältnisses und zur Theorie der Gewalt.