Die Geschichte der Phänomenologie ist die Geschichte der Entfaltung einer Grundidee ihres Begründers Edmund Husserl. So unterschiedliche Temperamente wie Scheler, Heidegger, Sartre und Merleau-Ponty haben sie vorangetrieben – die Enkelgeneration hat sie vornehmlich verwaltet. Ferdinand Fellmann vollzieht die ursprünglichen Intentionen der Disziplin nach und sucht in den nicht unerheblich voneinander abweichenden Positionen den roten Faden. Durch eine unkonventionelle Lesart entrümpelt er die Phänomenologie und hebt jene ihrer Denkformen heraus, an die sich gegenwärtige Fragestellungen anschließen lassen. Im Mittelpunkt steht jene kulturwissenschaftliche Transformation, die die Phänomenologie angesichts der Medialisierung der Lebenswelt als allgemeine Theorie der Medien wieder in den Mittelpunkt rückt.
विषयसूची
Inhalt:
Einleitung: Annäherungen an die phänomenologische Philosophie
Historische Distanz
Verhältnis zu den Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie
Phenomenology still matters
1. Die Idee der Phänomenologie: Strukturwissenschaft des Bewusstseins
1.1 Phänomenologie als Disziplin
1.2 Phänomenologie als Methode
1.3 Phänomenologie als Anspruch
1.4 Struktur: Ein verdeckter Leitbegriff der phänomenologischen Forschung
1.5 Phänomenologie als Strukturwissenschaft
1.6 Die Grundfrage der Lesbarkeit
1.7 Suche nach ›wirklicher Wirklichkeit‹
2. Die Anfänge: Der Kampf um den wahren Positivismus
2.1 Psychologie der Repräsentation
2.2 Bedeutung
2.3 Intentionalität
2.4 Bewusstseinsakte
2.5 »Sehen-als«
2.6 »Wahrer Positivismus«
3. Phänomenologische Reduktion: Die Faszination der Möglichkeiten
3.1 Transzendentalismus
3.2 Konstitutionstheorie
3.3 Evidenz
3.4 Reduktionslehre
3.5 »Möglichkeitssinn«
3.6 Transzendentale Reduktion
3.7 Stärken und Schwächen der Reduktionslehre
4. Phänomenologie des emotionalen Lebens
4.1 Neuidealistische Herkunft der Wertlehre
4.2 Apriorismus des Emotionalen
4.3 Phänomenologie des Wertfühlens
4.4 Kritik an Kants Ethik
4.5 Wert und Person
4.6 Philosophische Anthropologie
5. Von den möglichen Welten zum In-der-Welt-sein
5.1 Existenzial der Angst
5.2 Vom Erkenntnisproblem zur Seinsfrage
5.3 Fundamentalontologie und dialektische Theologie
5.4 Die Wirklichkeit als »Seiendes«
5.5 Die Welt als »Sein«
5.6 Das Leben als »Dasein«
5.7 Hermeneutik der Faktizität
5.8 Zeitlichkeit und Nichts
5.9 Kritik an Heideggers Denkstil
5.10 Heidegger als Zivilisationskritiker
6. Phänomenologie der Freiheit
6.1 Vom Sein zum Nichts
6.2 Imagination und Negation
6.3 Freiheit in der Situation
6.4 Wahrnehmung und Verhalten
6.5 Fungierende Intentionalität
6.6 Phänomenologie aus jüdischer und protestantischer Sicht
7. Lebenswelt und Technisierung
7.1 Herkunft des Begriffs
7.2 Umwelt als Reich des Selbstverständlichen
7.3 Illegitimität der Neuzeit
7.4 »Wissenschaft von der Lebenswelt«
7.5 Karrieren des Begriffs
7.6 Phänomenologische Technikkritik
7.7 Lebenswelt im Singular oder Plural?
7.8 Wissenschaft von der Lebenswelt als Kulturphilosophie
8. Die Zukunft der Phänomenologie: Eine allgemeine Theorie der Medien
8.1 Medium der Phänomenalität
8.2 Medium und Milieu
8.3 Heterophänomenologie
8.4 »Das Medium ist die Botschaft«
8.5 Phantasie als Lebenselement des phänomenalen Bewusstseins
8.6 Im Medium der Gefühle
8.7 Dasein zwischen Ereignis und Erzählung
8.8 Phänomenologie und Literatur
8.9 Mediale Erweiterung des menschlichen Körpers
8.10 Mediale Dekonstruktion
8.11 Allgemeine Medientheorie
8.12 Phänomenales Bewusstsein und Virtual Reality
8.13 Phänomenologie als Rettung der Wirklichkeit
Epilog
Literatur
लेखक के बारे में
Ferdinand Fellmann ist emeritierter Professor für Philosophie. Er lehrte an den Universitäten Münster, Neapel, Chemnitz und Wien.