Im Mittelpunkt binationaler und internationaler Bildungsveranstaltungen steht vornehmlich die Begegnung. Politische, soziale und ökonomische Aspekte hingegen werden allzu selten thematisiert. Die politische Dimension kann zwar als Hintergrundfolie mitschwingen, wird in der Praxis jedoch nicht immer für eine kritische Reflexion zur Gewinnung politischer Urteilsfähigkeit genutzt. Die Potenziale der politischen Bildung werden generell nicht ausgeschöpft.
Der vorliegende Band regt anhand von vier Fragen eine konzeptionelle Weiterentwicklung internationaler Jugendbegegnungen an:
1. Worin liegt der politische Gehalt internationaler Jugendbegegnungen?
2. Wie kann das politische Profil von Jugendbegegnungen gestärkt werden?
3. Welche Angebote gibt es, die diesen Ansprüchen gerecht werden?
4. Müssen spezifische Angebote mit einem entsprechende Profil entwickelt werden?
विषयसूची
Gottfried Böttger, Siegfried Frech, Andreas Thimmel
Einführung: Internationale Jugendarbeit und politische Bildung
Monika Oberle
Internationaler Schüleraustausch und politische Bildung: Anforderungen und Potenziale
Janina Jasper, Hermann Josef Abs
Analyse von interkulturellen Bildungsprozessen in Schüleraustauschprogrammen
Benedikt Widmaier
Internationale Jugendarbeit und non-formale politische Bildung
Andreas Thimmel
Die politische Dimension in der internationalen Jugendarbeit
Helle Becker
Wir können auch anders
Gottfried Böttger
Wie politisch sollen Schulbegegnungen sein?
Anna Veigel
Sind Freiwilligendienste unpolitisch?
Vera Philipps
Einblicke in die Förderpraxis internationaler Schüler- und Jugendbegegnungs- sowie Austauschprogramme aus Sicht einer Stiftung
Knut Möller
Langfristiger Jugendaustausch und politische Bildung
Ulrich Ballhausen
Politische Bildungsprozesse in internationalen Jugendbegegnungen ermöglichen. Ein Plädoyer
Autorinnen und Autoren
लेखक के बारे में
Prof. Dr. Hermann Josef Abs ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Duisburg-Essen und nationaler Koordinator für die ‘International Civic and Citizenship Education Study 2016’ (ICCS 2016). Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Veränderung von Schule und der Entwicklung von Lehrerprofessionalität angesichts sich wandelnder gesellschaftlicher Herausforderungen.
Ulrich Ballhausen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Didaktik der Demokratie der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Er ist zugleich ehrenamtlich Vorsitzender des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (Ad B e. V.). Ulrich Ballhausen ist seit über 25 Jahren in der politischen Jugendbildung und der internationalen Jugendarbeit tätig.
Dr. Helle Becker ist Kultur- und Erziehungswissenschaftlerin und spezialisiert auf angewandte Forschung und deren Nutzbarmachung für die Praxis. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die politische, internationale und kulturelle Jugend- und Erwachsenenbildung, Zusammenarbeit unterschiedlicher Bildungssektoren sowie Qualitätsentwicklung. Sie ist Autorin zahlreicher Veröffentlichungen und hat diverse Lehraufträge inne, zurzeit an der Universität Luxemburg und an der Hochschule Osnabrück. Sie ist Leiterin des Büros ‘Expertise & Kommunikation für Bildung’ und des Projekts ‘Transferstelle politische Bildung’.
Gottfried Böttger war nach dem Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik an der Universität Tübingen zwölf Jahre Lehrer am Wildermuth-Gymnasium in Tübingen. Ab 1991 leitete er für zehn Jahre bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Lp B) das Referat Zukunft und Entwicklung. Gottfried Böttger war bis Anfang 2016 Abteilungsleiter des Pädagogischen Austauschdienstes im Sekretariat der Kultusministerkonferenz.
Prof. Siegfried Frech ist Publikationsreferent bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verantwortet die Zeitschrift ‘Der Bürger im Staat’ und die Didaktische Reihe. Er hat eine Honorarprofessur (Didaktik politischer Bildung) am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Janina Jasper ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der ‘International Civic and Citizenship Education Study 2016’ (ICCS 2016) und Dozentin an der Universität Duisburg-Essen. Während ihres Studiums setzte sie sich u.a. als ERASMUS-Studentin an der University of Eastern Finland und COMENIUS-Stipendiatin in Norwegen mit skandinavischen Bildungssystemen und interkulturellem Lernen auseinander.
Knut Möller ist seit dem Jahr 2000 Geschäftsführer des Deutschen YFU Komitees e. V. Er hat eine Ausbildung zum höheren Lehramt für die Fächer Geschichte und Sport sowie eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung absolviert. Aktuelle Themen, die ihm am Herzen liegen, sind die Organisation bürgerschaftlichen Engagements sowie der Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Entwicklung von Austauschprogrammen mit Ländern außerhalb des westlichen Kulturkreises und die Einbeziehung von Jugendlichen, deren Eltern keine Hochschulausbildung haben, in internationale und interkulturelle Bildungsprogramme.
Prof. Dr. Monika Oberle ist Professorin für Politikwissenschaft/Didaktik der Politik an der Georg-August-Universität Göttingen.